Volltext: Das oberösterreichische Salinenwesen von 1750 bis zur Zeit nach den Franzosenkriegen [2]

154 
Die Salzstätten. 
trocknung, Säuberung, Verdämmung und Ausweitung zeitweilig 
in Feier gestellt werden mußten. Nach einer Verfügung der 
Untersuchungskommission von 1762 durfte die Ischler Sole nicht 
in der eigenen Hütte versotten, sondern mußte zur Gänze nach 
Ebensee geleitet werden. Sie begründete dies damit, daß „die 
aus dem Ischler Salzberg erzeugte Sole, weil gegen den von 
Aussee so weit nicht entlegen, mithin mit demselben wohl gar 
eine Connexion haben dürfte, nicht nur sudwilliger sondern auch 
hieraus ein engeres und kompakteres Salz ersotten werden 
könne, was für die Füderlsalzerzeugung in Ebensee von 
größerem Vorteile sei 180 )“. Man hatte also schon damals den Zu 
sammenhang der beiden Salzberge vermutet. 
Vermessen. Die von Sternbach 1748 angeordnete voll 
ständige Vermessung des Ischler Salzberges schien der Unter 
suchungskommission nicht mehr verläßlich, weshalb sie den 
Berginspektor Solinger mit der Neuaufnahme betraute 181 ). Die 
erst 1772, lange nach Solingers Abgang, fertiggestellte Haupt 
mappe bildete bis in das 19. Jahrhundert den wichtigsten mark 
scheiderischen Besitzstand des Salzberges, erst 1815 begann der 
Geschworene Michael Kefer nach Beendigung der Aufnahme 
des Hallstätter Salzberges die Vermessungsarbeiten auch in 
Ischl (S. 119). 
E r h a 11 b a u. Das Haselgebirge in Ischl ist nicht wie jenes 
in Hallstatt von großen und wasserführenden Kalkmassen 
überlagert und bedurfte keiner ausgedehnten Wassergebäude 
zu seinem Schutze, die Gewältigung der Selbstwässer war daher 
leichter. 1769 fand der Hofkammerrat Gigant die bis in den 
Frauenholzberg eingedrungenen Tagwässer im Lipplesgraben- 
Stollen gut zusammengefaßt 182 ). Zum Schutze des Salzlagers 
gegen das Absitzen der Niederschlagswässer war die Taggegend 
von einem dichten Netze von Abzugsgräben und Seitenrinn 
werken durchzogen, deren dauernd gute Instandhaltung große 
Kosten erforderte. Um diese zu verringern, entschloß sich das 
180 ) Hfk. Catn. Fasz. 6, Beil. 1762—1763, fol. 176. 
1S1 ) Res. 1772 (Juli); Hfk. Catn. Fasz. 6, 1763, fol. 814. 
182 ) Res. 1769, S. 416—436.
	        
Waiting...

Nutzerhinweis

Sehr geehrte Benutzerin, sehr geehrter Benutzer,

aufgrund der aktuellen Entwicklungen in der Webtechnologie, die im Goobi viewer verwendet wird, unterstützt die Software den von Ihnen verwendeten Browser nicht mehr.

Bitte benutzen Sie einen der folgenden Browser, um diese Seite korrekt darstellen zu können.

Vielen Dank für Ihr Verständnis.