Volltext: Das oberösterreichische Salinenwesen von 1750 bis zur Zeit nach den Franzosenkriegen [2]

Verbesserungen im Sudbetriebe. 
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Die Salzerzeugung von 135.000 Zentner im Mittel der Jahre 
1789 bis 1793 123 ) befriedigte die Hofkammer nicht, sie verlangte 
von Hallstatt mehr Salz und betraute 1795 eine Kommission 
unter der Leitung des Hofrates Schloissnig mit der Aufgabe, den 
Sudbetrieb zu verbessern und die Salzerzeugung zu vermehren. 
Die erste Verfügung, welche die Kommission zu diesem Zwecke 
traf, war die Verlängerung der Sudzeit um eine Schicht in der 
Woche. An die bisher letzte Auspehrschicht am Samstag 
abends schloß sich nunmehr noch eine weitere Schicht von 
5 bis 10 Uhr nachts an, während welcher aber nicht mehr geheizt 
wurde. Mit dem Pfannenzurichten, Aschenziehen und den 
sonstigen Arbeiten an der Pfanne war Sonntag um 2 Uhr nach 
mittags anzufangen und nach Beendigung der Zuricht sogleich 
wieder mit dem Sieden zu beginnen. Für die Zeit, in der nicht 
gesotten wurde, war bei allen drei Verwesämtern ein Arbeiter 
als Nachtwächter bestellt. Viel wichtiger jedoch waren die von 
der Kommission beschlossenen Änderungen an den Betriebs 
einrichtungen selbst. Sie ordnete die Erbauung eines neuen, 
zugkräftigen Kamines an Stelle des zu niedrigen und unge 
nügenden Rauchfanges an, ließ die Pfanne auf der Umstreich 
seite um vier Fuß verbreitern, die Urendpfanne verlängern, den 
Ofenrost verengern und den Feuerraum erhöhen. Die Pfanne 
wurde wie in Aussee verschlossen und eingedeckt, auch ein 
Dunstkamin aufgeführt und der Schürraum derart erweitert 
und umgestaltet, daß das Holz leichter und gleichmäßig auf den 
Rost gebracht werden konnte. Die Vergrößerung der Urend 
pfanne erforderte auch eine Verlängerung der unterhalb der 
selben herumführenden Kupferleitung zum Vorwärmen der 
Sole. In den Pfieseln waren die Rauchgase in Heizkanäle ver 
legt, die nach längerem Herumführen im Dörraum nahe der 
Sohle in den Kamin mündeten. Die Fuder kamen daher mit den 
Rauchgasen nicht mehr unmittelbar in Berührung und blieben 
rein. Um die Abdörrung zu beschleunigen und den Fuder- 
tragern die schwere Arbeit zu erleichtern, sollten die Fuder 
künftig auch kleiner gestoßen werden. Das Labstuben-, 
Graben-, Fuß- und Hänghackensalz durfte nicht mehr in Kufen 
123 ) Res. 1796, S. 59, 184.
	        
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