Volltext: Das oberösterreichische Salinenwesen von 1750 bis zur Zeit nach den Franzosenkriegen [2]

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Die Salzstätten. 
Hauptvisitation des Jahres 1807 unter der Leitung des Hofrates 
Gigant, bei welcher der starke Gebirgsdruck im Vorhaupte 
der Maria-Theresia-Hauptschachtricht Anlaß gab, anstatt der 
üblichen Schalverrüstung Stempelzimmerung mit Türstöcken 
in drei Schuh Abstand zu setzen und diese auch in allen anderen 
druckhaften Strecken zu verwenden. In sehr blähendem Ge 
birge mit großem Druck, wo auch die Türstockzimmerung 
nicht widerstandsfähig genug ist, empfahl Hofrat Gigant die 
elliptische Trockenausmauerung 03 ). Die hier zum ersten Male 
erwähnte Grubenmauerung hat in den folgenden Dezennien am 
Hallstätter Salzberg eine große Bedeutung erlangt. Der An 
fang zur Konservierung des Rüstholzes geht auf das Jahr 1795 
zurück. Der Oberbergmeister Kner machte bei den Befah 
rungen der beiden Salzberge die Erfahrung, daß in manchen 
Orten das Gezimmer nach kurzer Zeit schon zu faulen begann, 
während das mit Sole durchdrungene Holz der Fäulnis ungleich 
länger widerstand. Das führte ihn zu dem Vorschläge, das 
Rüstholz noch vor dem Gebrauche in Sole zu legen * 54 ). Ein zu 
diesem Zwecke als „Sulzenweiche“ umgestaltetes, mit Sole 
gefülltes altes Laugwerk im Katharina-Theresia-Stollen stand 
noch zu Ende des 19. Jahrhunderts in Benützung. 
Vermessen. Das Markscheidewesen hatte aufgehört, 
das erbliche Monopol einzelner Bergmeistergeschlechter zu 
sein, die Grubenkarten verloren allmählich ihr bildhaftes 
Äußere und waren sachlicher und genauer geworden. 1763 
ordnete die Bankodeputation an, daß nicht bloß auf den Salz 
bergen allein, sondern auch im Salzoberamt, wie bei den Ver 
wesämtern verläßliche Universal-Horizonts- und Tagmappen 
vorhanden zu sein haben und daß in ihnen auch die schon an 
gelegten wie die neu anzulegenden Werker einzuzeichnen 
seien 55 ). Da es in Hallstatt und Ischl an gutem Vermessungs 
und Zeichengeräte fehlte, kaufte die Banko 1782 für das 
Kammergut Meßtische, Reißzeuge, Quadranten, Diopter und 
B3 ) S. O. A. 1807, Nr. 479. 
54 ) Hfk. M. B. 968—E, fol. 282. 
55 ) Res. 1763, S. 646, 766.
	        
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