Volltext: Das oberösterreichische Salinenwesen von 1750 bis zur Zeit nach den Franzosenkriegen [2]

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Die Salzstätten. 
Salzbergen und in der Grube war Sicheres nicht zu erfahren, 
sie hatte aber kaum lange auf sich warten lassen. Der gleich 
falls vom Oberhüttenmeister Schmidt erdachte „schwim 
mende“ Meßtrog war gewiß nicht für die untere Soleleitung 
bestimmt. Er bestand im wesentlichen aus „einigen, oben mit 
einem Korb versehenen, schwimmenden, mit der fallenden 
oder steigenden Sole gleich niedersetzenden oder empor 
steigenden Einleitungsröhren 46 )“. Der noch vor wenigen Jahr 
zehnten am Hallstätter Salzberg gebrauchte Schwindsche 
Meßtrog war eine Verbesserung dieser Vorrichtung. 
Steinsalzgewinnung. Der nicht große Bedarf an 
Kernstein zur Wildfütterung als Deputatsalz für Herrschaften, 
Klöster und die kaiserliche Jagd konnte vom Hallstätter 
Salzberg unschwer gedeckt werden; erst 1793 glaubte das 
Salzamt, ihn ohne Gefahr und Nachteil des Bergbaues nicht 
mehr aufbringen zu können. Die Hofkammer zog dafür unga 
risches Steinsalz heran, das auf den leer zurückfahrenden Salz 
schiffen nach Linz und Mauthausen geführt und dort auf Traun 
zillen umgeladen wurde. Solches kam schon 1787 ins Land, als 
eine in Oberösterreich ausgebrochene Viehseuche den Ver 
brauch an Steinsalz sprunghaft erhöhte und der Salzberg nicht 
mehr so viel zu erzeugen vermochte. Sonst erhielt die Land 
wirtschaft nur Pfannkern als Viehsalz zugewiesen. Die stei 
gende Nachfrage an solchem und der Rückgang im Pfannkern- 
abfall sowie die hohen Zufuhrskosten des ungarischen Stein 
salzes bewogen die Hofkammer, 1796, ohne Rücksicht auf die 
Bedenken des Salzamtes die Bergkerngewinnung in Hallstatt 
in größerem Umfange wieder aufnehmen zu lassen. Es sollten 
zunächst 6000 Zentner erzeugt und in Vorrat gehalten werden 47 ), 
womit man für längere Zeit das Auslangen zu finden hoffte. 
Da den Hallstättern die Art der Kerngewinnung im großen neu 
war und sie auch das hiezu verwendete Gezähe nicht kannten, 
fuhr der Oberbergschaffer mit zwei Häuern nach Aussee 48 ). 
4a ) Hfk. Bank. 10.421—a, fol. 727; Res. 1772 (November). 
47 ) S. O. A. 1787, I. Nr. 9; Res. 1796, S. 227, 351; Hfk. M. B. 968—E, 
fol. 612, 700; 1026—H, fol. 9. 
48 ) Res. 1796, S. 382; Hfk. M. B. 968—E, fol. 786.
	        
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