Volltext: Das oberösterreichische Salinenwesen von 1818 bis zum Ende des Salzamtes im Jahre 1850 [3]

Das Arbeiterbrot. 
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die Anzeige zu erstatten 83 ). Die Kornfassung fand abwech^ 
selnd alle sechs und sieben Wochen achtmal im Jahre 
statt 84 ). 
Der Bezug des Getreides machte die Arbeiter von dem 
dasselbe verarbeitenden Gewerbe, den Müllern und Bäckern 
abhängig. Ihr Verhältnis zu diesen war nicht immer das 
beste und um so schlechter, je mehr das Korn im Preise 
stieg und damit auch das Brot teurer wurde. Wohl war der 
Brotpreis behördlich geregelt und ständig überwacht, die 
Pfleggerichte erhielten vom Ober amt die buchhalterisch ge« 
prüften Wochenmarktzettel und berechneten hieraus den 
Brotsatz, manche Bäcker wußten aber durch Herstellung 
feuchter Laiber und Verwendung von Mischmehl Nutzen zu 
ziehen und dadurch den Verlust auszugleichen, der ihnen 
aus der Verschuldung der Arbeiterkunden erwuchs. In nor» 
malen Zeiten gab es über das Ausbringen keinen Zweifel. 
Nach dem Normale vom Jahre 1819 lieferten 30 Metzen 
Korn 41 Metzen Mehl, woraus 2378 Pfund Brot erzeugt wer» 
den konnten, man war daher gewohnt, für den Metzen Korn 
16 Brotlaibe zu 5 Pfund im Gewichte zu erhalten. Die Nicht» 
einhaltung dieser Regel führte in den Jahren nach 1845 zu 
zahlreichen Klagen und Beschwerden der Arbeiter, die 
Distriktskommissariate und Marktgerichte hatten genug zu 
tun, um die vorgebrachten Anwürfe zu prüfen, die Arbeiter 
vor Übervorteilung zu schützen und Übergriffe der Müller 
und Bäcker abzuwehren 85 ). Die Volksbewegung im Jahre 
1848 begünstigte überspannte Forderungen der Arbeiter 
auch gerechtfertigten Aufstellungen des broterzeugenden 
Gewerbes gegenüber, so daß das Kreisamt sich veranlaßt 
fand, die Salinenverwaltung in Ischl zu ersuchen, im Einver» 
nehmen mit dem Distriktskommissär auf die Beschwich» 
tigung der Salzarbeiter hinzuwirken, welche sehr geneigt 
schienen, in gewaltsamer Weise vorzugehen und gegen die 
Müller unbillige Ansprüche durchzusetzen 86 ). Vernünftiger 
83 ) S. O. A. 1830, Nr. 59. 
84 ) S. O. A. 1823, Nr. 22. 
85 ) S. O. A. 1845, Nr. 5045; 1847, Nr. 2490, 4703, 4904. 
86 ) S. O. A. 1848, Nr. 3601. >
	        
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