Volltext: Das oberösterreichische Salinenwesen von 1818 bis zum Ende des Salzamtes im Jahre 1850 [3]

Stockholz. 
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len, wenn nicht bald eine günstige Erledigung ihres An* 
suchens käme 185 ). Das Oberamt hatte es sehr schwer, gegen 
diese maßlos übertriebenen Forderungen aufzutreten, die 
Zahl der Bezugsberechtigten war zu groß geworden und der 
Einfluß des Amtes auf die politische Verwaltung übergegan* 
gen, die auf die Bedürfnisse des Salzwesens und des Waldes 
wenig Rücksicht nahm 186 ). Die große Mehrheit der erst in 
den letzten Jahren zugewachsenen bezugsberechtigten Par* 
teien waren Leute ohne Grundbesitz mit kleinen Häuschen, 
die sonst nichts besaßen und, wenn sie nicht das Glück 
hatten, bei der Saline unterzukommen, den Gemeinden zur 
Last fielen. Den Ansprüchen dieser Parteien nach Holz und 
Weide gegenüber geriet das Salzamt in eine schwierige Lage. 
Verweigerte es ihnen das Holz, so mußte das Amt gewärti* 
gen, daß sie es sich ohne Erlaubnis und ohne Entgelt selber 
aus dem Walde holten. Da war es immer noch besser, den 
Bewerbern das Holz zum Bauen und Heizen freiwillig zu 
geben. Wenn aber eine Partei einmal im Holzabgabsproto* 
kolle eingetragen war, erschien sie dort als ordentliche Forst* 
partei, also als eingeforstet und erhielt denn auch weiterhin 
nicht bloß Brenn*, sondern auch Bau* und Schnittholz. Auf 
diese Weise wuchs die Holzabgabe aus den ärarischen Wal* 
düngen immer mehr an, manche Distrikte waren bereits zur 
Gänze für Parteiholz beschlagnahmt und für Salinenzwecke 
verloren. In einem Berichte aus dem Jahre 1849 an das 
Ministerium schilderte das Oberamt zutreffend das Aufkom* 
men dieser Zwergbesitze, deren stets steigernde Ansprüche 
an den Wald und die Weide und die Nachteile, welche diese 
schrankenlose Ansiedlung für das Kammergut brachte. 
Das einzige Mittel, das dem Salzamt zur Eindämmung der 
Holzabgabe noch zu Gebote stand, war die Aenderung in 
der Art der Holzzuweisung. Die seit dem Jahre 1832 zuge* 
wachsenen Parteien durften fortan nicht mehr als ordent* 
lieh eingeforstet in den Protokollen geführt werden und 
hatten sich jährlich von Neuem um die Holzzuweisung zu 
bewerben 187 ). 
185 ) S. O. A. 1848, Nr. 4372. 
186 ) S. O. A. 1849, Nr. 6645. 
187 ) S. O. A. 1848, Nr. 6863.
	        
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