Volltext: Das oberösterreichische Salinenwesen von 1818 bis zum Ende des Salzamtes im Jahre 1850 [3]

Vieh«, Dung* und Fabriksalz. 
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salz, das hauptsächlich zur Wildfütterung diente, kamen nur 
650 Zentner Pfannkern in den Verschleiß 52 ). Erst Plentzner 
suchte 1840 einen gangbaren Weg, um den Landwirten billi* 
ges Vieh* und Dungsalz zu verschaffen. Er hatte auf seinen 
Bereisungen der Salinen in Bayern, Württemberg, Baden und 
Hessen gesehen, daß diese nicht oder unvollständig verwert* 
bare Abfallsalze, Kleinen Pfannkern, Labstuben*, Pranft*, 
Tropf*, Fuß*, Abhack* und Pfieselbodensalz zu Vieh* und 
Dungsalz verwendeten, und wollte dies auch bei den öster* 
reichischen Salinen einführen. Er schlug vor, das Viehsalz 
mit Eisenocker, das Dungsalz mit Asche und Kienruß zu 
denaturieren und hoffte, diesem Zwecke jährlich 60.000 bis 
70.000 Zentner zuführen zu können 53 ). Die Hofkammer 
scheint jedoch für die Abfallsalze eine andere Verwendung 
beabsichtigt zu haben, sie verlangte auch für das Viehsalz 
eine ziemlich teure und für das Dungsalz eine wenig ge* 
schmackvolle Denaturierung, welche die Salinen wiederholt 
zu dringlichen Vorstellungen nötigte (S. 255), und so kam 
die Sache nicht recht in Fluß. Im Jahre 1849 endlich änderte 
die Regierung ihre Haltung, sie schickte Plentzner neuerlich 
zu den deutschen Salinen, um die Viehsalzfrage näher zu 
studieren, und gedachte, den Verschleißpreis unter Anrech* 
nung der Denaturierungskosten auf die Hälfte des normalen 
Salzpreises zu vermindern 54 * ). 
Um das Jahr 1840 machte sich das Bedürfnis chemischer 
und keramischer Fabriken nach Salz stärker geltend, das zu 
befriedigen der Hofkammer am Herzen lag, galt es doch, die 
Inlandindustrie zu fördern und den Import einzudämmen. 
Das Oberamt erhielt von einer Reihe von Fabriken aus Salz* 
bürg, Wien, Prag und anderen Orten Ansuchen um Uber* 
lassung billigen Fabriksalze s 65 ) und damit die Möglich* 
keit, die verschiedenen Abfallsalze vorteilhaft zu verwerten. 
Anfangs freilich war der fiskalische Standpunkt der Hof* 
kammer der Hebung des Absatzes hinderlich, sie verlangte 
52 ) L. R. A. 1837—14. 
53 ) S. O. A. 1840, Nr. 138. 
54 ) S. O. A. 1849, Nr. 386. 
B5 ) L. R. A. 1840—14; S. O. A. 1840, Nr. 74.
	        
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