10
Fun damentalv ersuche.
Will man nur die frei über die Oberfläche der heterogenen Körper sich
ausbreitenden Elektricitäten bestimmen, so muss man sich einer con-
densirenden Vorrichtung bedienen, durch welche ein grösserer Theil
derselben in dem Elektroskop angesammelt wird.
Man befestigt eine Zink- und eine Kupferplatte Z und C (Fig. 3),
Fig. 3. oder zwei solche Stäbe durch Schrau¬
ben oder Löthung an dem einen Ende
ts an einander. — Man berührt mit
dem Kupferende dieses Doppelstabes
die Kupferplatte eines auf ein Gold-
blatt-Elektroskop geschraubten Kupfer-Zinkcondensators, während man
das um gebogene Zinkende desselben mit der Zinkplatte des Condensators
berührt, oder auch dasselbe in der Hand hält, und zugleich mit der
andern Hand die Zinkplatte des Condensators ableitet. Entfernt man
die Doppelplatte und die ableitende Hand, so ergiebt der Ausschlag des
Elektroskopes nach Abheben der Condensatorplatten von einander wiederum
eine negative Ladung des Kupfers. — Kehrt man den Versuch um, so
dass man das Zinkende des Doppelstabes an die Zinkplatte des Conden¬
sators bringt, und sein Kupferende, sowie die Kupferplatte ableitet, so er¬
giebt das Elektroskop die positive Ladung des Zinks. In beiden Fällen
ist die Berührung mit den Händen ohne Einfluss, da sie beiderseits mit
gleichen Metallen in Contact sind, und so die Wirkung auf die beiden
entgegengesetzt geladenen Condensatorplatten dieselbe ist.
Berührt man die Zinkplatte des Condensators mit dem Kupferende,
die Kupferplatte mit dem Zinkende des Doppelstabes, so heben sich
die Wirkungen beiderseits auf; der Condensator ladet sich nicht. —
Bringt man den Doppelstab isolirt an die eine Platte des Condensators,
während die andere abgeleitet wird, so erhält derselbe gleichfalls keine
Ladung, da dann die Menge der freien Elektricität, welche sich über
die Oberfläche der isolirten Hälfte des Doppelstabes verbreiten kann, zu
klein ist.
Es wird gewöhnlich angegeben, dass man die vorliegenden Versuche
mit dem Zinkkupferstabe auch mit einem aus zwei Kupfer- (oder Messing-)
Platten bestehenden Condensator anstellen könne, wenn man die eine
Condensatorplatte mit der Hand ableitend berührt, den Doppelstab mit
der andern Hand am Zinkende fasst, und die zweite Condensatorplatte
mit dem Kupferende desselben berührt. Beim Abheben erweist sich dann
die mit dem Doppelstabe berührte Platte negativ. Ebenso soll man,
um die positive Erregbarkeit des Zinks nachzuweisen, den Doppelstab
am Kupferende und die untere Condensatorplatte mit den Händen ab¬
leiten, und nun auf die obere Condensatorplatte ein Blatt feuchtes Papier
legen, an welches man das Zinkende des Doppelstabes bringt. Es ladet
sich indess hierbei schon durch den Contact des feuchten Körpers, einer¬
seits mit dem Zinkende des Doppelstabes, andererseits mit der Kupfer¬
platte des Condensators, das erstere negativ; ebenso wird bei Zwischen¬