Volltext: Die Lehre vom Galvanismus (1,2)

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Fun damentalv ersuche. 
Will man nur die frei über die Oberfläche der heterogenen Körper sich 
ausbreitenden Elektricitäten bestimmen, so muss man sich einer con- 
densirenden Vorrichtung bedienen, durch welche ein grösserer Theil 
derselben in dem Elektroskop angesammelt wird. 
Man befestigt eine Zink- und eine Kupferplatte Z und C (Fig. 3), 
Fig. 3. oder zwei solche Stäbe durch Schrau¬ 
ben oder Löthung an dem einen Ende 
ts an einander. — Man berührt mit 
dem Kupferende dieses Doppelstabes 
die Kupferplatte eines auf ein Gold- 
blatt-Elektroskop geschraubten Kupfer-Zinkcondensators, während man 
das um gebogene Zinkende desselben mit der Zinkplatte des Condensators 
berührt, oder auch dasselbe in der Hand hält, und zugleich mit der 
andern Hand die Zinkplatte des Condensators ableitet. Entfernt man 
die Doppelplatte und die ableitende Hand, so ergiebt der Ausschlag des 
Elektroskopes nach Abheben der Condensatorplatten von einander wiederum 
eine negative Ladung des Kupfers. — Kehrt man den Versuch um, so 
dass man das Zinkende des Doppelstabes an die Zinkplatte des Conden¬ 
sators bringt, und sein Kupferende, sowie die Kupferplatte ableitet, so er¬ 
giebt das Elektroskop die positive Ladung des Zinks. In beiden Fällen 
ist die Berührung mit den Händen ohne Einfluss, da sie beiderseits mit 
gleichen Metallen in Contact sind, und so die Wirkung auf die beiden 
entgegengesetzt geladenen Condensatorplatten dieselbe ist. 
Berührt man die Zinkplatte des Condensators mit dem Kupferende, 
die Kupferplatte mit dem Zinkende des Doppelstabes, so heben sich 
die Wirkungen beiderseits auf; der Condensator ladet sich nicht. — 
Bringt man den Doppelstab isolirt an die eine Platte des Condensators, 
während die andere abgeleitet wird, so erhält derselbe gleichfalls keine 
Ladung, da dann die Menge der freien Elektricität, welche sich über 
die Oberfläche der isolirten Hälfte des Doppelstabes verbreiten kann, zu 
klein ist. 
Es wird gewöhnlich angegeben, dass man die vorliegenden Versuche 
mit dem Zinkkupferstabe auch mit einem aus zwei Kupfer- (oder Messing-) 
Platten bestehenden Condensator anstellen könne, wenn man die eine 
Condensatorplatte mit der Hand ableitend berührt, den Doppelstab mit 
der andern Hand am Zinkende fasst, und die zweite Condensatorplatte 
mit dem Kupferende desselben berührt. Beim Abheben erweist sich dann 
die mit dem Doppelstabe berührte Platte negativ. Ebenso soll man, 
um die positive Erregbarkeit des Zinks nachzuweisen, den Doppelstab 
am Kupferende und die untere Condensatorplatte mit den Händen ab¬ 
leiten, und nun auf die obere Condensatorplatte ein Blatt feuchtes Papier 
legen, an welches man das Zinkende des Doppelstabes bringt. Es ladet 
sich indess hierbei schon durch den Contact des feuchten Körpers, einer¬ 
seits mit dem Zinkende des Doppelstabes, andererseits mit der Kupfer¬ 
platte des Condensators, das erstere negativ; ebenso wird bei Zwischen¬
	        
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