Volltext: Linz (I / 1927)

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Linz. 
und mancherlei Not! Avaren und Madjaren haben die Grundlagen ihrer Existenz 
bedroht; der dem Mittelalter anhaftende Mangel einer wirksamen Rechtsordnung, 
der jede Betätigung über die Stadtgrenze hinaus schwer zu ahndenden Willkürtaten aus 
setzte; die einer noch rein naturalwirtschaftlich-autarken Zeit eigentümliche Abneigung 
gegen den ihr unverständlichen und doch ihre Begehrlichkeit so aufregenden H a n d e l, die 
in so vielen Formen der Ausplünderung — von unberechtigten Abgaben aller Art 
bis zu offenem Raube — sich betätigte, und eine oft rücksichtslose F i s k a l i t ä t haben 
der Stadt schwere Wunden geschlagen, ihre Entwicklung arg gehemmt; Feuer — so die 
furchtbaren Brände von 1542 und 1800 — Wasser — 1501! — und Feindes 
gewalt — die Belagerung von 1626, die Besetzungen und Erstürmungen von 1742, 
1800, 1805 und 1809 — haben ihr furchtbar zugesetzt, da sie immer wieder in Tagen oder 
Stunden den Wirtschaftserfolg von Jahrzehnten vernichteten... Warum also sollte sie, 
die so Schweres in der Vergangenheit zu überwinden vermochte, nicht auch den Druck 
der Gegenwart und die Sorgen der Zukunft besiegen können?! Die Kräfte, die sie bisher 
ausdauern ließen, sie sind noch immer vorhanden und wirksam über die Gegenwart 
hinaus: ihr Boden und die V o l k sk r a f t, seiner Möglichkeiten sich zu bedienen! 
Und stärker als je steht das Gefühl des Zusammenhanges mit deutscher Kultur hinter 
ihr und das Bewußtsein, einer ihrer wichtigsten Vorposten zu sein. Nein, Linz darf 
seiner erfolgreichen Vergangenheit vertrauen: sie ist ihm Bürgschaft auch einer 
hoffnungsvollen Zukunft! —
	        
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