Volltext: Linz (I / 1927)

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Linz 
Speisenfolge ist am Eingang angebracht, wo der Besucher seine Wahl treffen kann, um 
sich dann bei der Kasse die Blockmarken zu kaufen, mit denen beim Speiseschalter 
persönlich die Speisen eingelöst werden. Die Speisenfolge wechselt täglich. Serviert wird 
auf starkem Porzellangeschirr, Eßbestecke werden ohne Einsatz verabfolgt. 
Aus dem hier Angeführten geht Zweck und Form deutlich hervor. 
Dieser Bau bildet architektonisch mit seinem Zinkenaufbau, in Rohziegel gelegt, 
einen hübschen Abschluß. An der Ecke Keplerstraße-Prunerstraße ziert den Bau das 
Stadtwappen von Linz. Im Mittelzinken befindet sich eine große elektrische Uhr, die 
mit allen anderen Uhren der Volksküche direkt verbunden ist. 
Daß dieser Bau so rasch entstehen konnte, verdankt die Bevölkerung vor allem dem 
Gemeinderat und dem Wohlwollen ihres Bürgermeisters Josef Dametz, der sich speziell 
für die Wohlfahrtspflege sehr bemüht und auf diesem Gebiete große Verdienste auf 
zuweisen hat. 
So steht diese Volksküche da als ein Wahrzeichen sozialer Einsicht und sozialer 
Tat, ein Beweis dafür, daß eine sozialdemokratische Stadtverwaltung nicht Versprechen 
macht, ohne sie zu verwirklichen. Diese Tat reiht sich würdig an die anderen an zum 
Wohle des einzelnen und der Gesamtheit ohne Unterschied der Klasse. Arbeitshände 
haben diesen Wohlfahrtsbetrieb gebaut, Arbeitsmenschen genießen die Wohlfahrt im 
Geiste einer sozialen Kommunalverwaltung. 
L. Das Feuerlöschwesen in Linz. 
Von Vizebürgermeister Dr. Josef Stampfl. 
Das gesamte Feuerlöschwesen in Österreich gehört gesetzlich in den selbständigen 
Wirkungskreis jedes einzelnen Bundeslandes. Die Landesregierungen haben diese Be 
fugnis an die Gemeindevorstehungen weitergegeben, so daß der Bürgermeister jeder 
Gemeinde auch die volle Verantwortung für alle in dieses Gebiet fallenden Fragen und 
Entscheidungen zu tragen hat. 
Das Gebiet des Feuerlöschwesens zerfällt in zwei große Unterabteilungen, näm 
lich die Feuerverhütung und die Feuerbekämpfung. Die Feuerbekämpfung ist infolge 
des in Österreich vorherrschenden Gedankens des freiwilligen Feuerwehrwesens Ausgabe 
der Feuerwehren, welche durch regelmäßige Schulung und Unterricht für diesen einen 
Teil des Feuerlöschwesens vorbereitet werden und nur für diesen Teil als ausübende 
Kampftruppe in Betracht kommen. Die Feuerverhütung hingegen faßt in sich eine Reihe 
von Tätigkeiten, welche von den freiwilligen Feuerwehren nicht übernommen werden 
können, weil sie laufend das ganze Jahr hindurch getätigt und in verschiedenen Dienst 
abteilungen eingereiht werden müssen und weil ihre Bewältigung große spezielle Fach- 
kentnisse voraussetzt. 
Die Feuerversicherung ist eine der wichtigsten und, wenn sie richtig durchgeführt wird, 
auch wirtschaftlichsten Tätigkeiten eines Gemeinwesens. Bei einer gut organisierten, wohl 
durchdachten und richtig durchgeführten Feuerverhütung wird nämlich das Entstehen von
	        
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