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bar an noch jüngeren Brüchen in einzelne Schollen zerlegt.
(Fig. 1.) Wir fassen sie als eine einst mit den gleichartigen,
aber nunmehr gegen Südwesten geneigten Flächen im Toten
Gebirge zusammenhängende Landobersläche auf, die von
Flüssen durchzogen, aber doch nicht völlig eben gewesen ist,
sondern von mäßigen Hügelrücken und Bergen von Mittel-
gebirgstypus überragt war. In dieses alte Relief haben sich
auch noch — ehe die Verkarstung eintrat — einzelne flache
Täler eingeschnitten. Weder die tiefen Tröge des Traun-
und Gosautales, noch das Ennstal im Süden können damals
bestanden haben, und einen Beweis dafür liefern die schon
von Fr. S i m o n y gefundenen") und seither von Geyer")
und G. G ö tz i n g e r 10 ) genauer studierten Ablagerungen
von Quarziten und zentralalpinen Geröllen auf der Hoch-
fläche selbst. Man hat diese zweifellos fluviatilen Bildungen,
unter denen besonders Quarzgeschiebe mit sehr schönem
Glanz und Lydite, seltener Gneise und Glimmerschiefer auf
treten, als „Augensteine" bezeichnet. Auf dem Stein liegen
sie unweit der Gjaidalm in 1900—2000 m Höhe, sichtlich
gebunden an die Berebnungsfläche; in derselben Höhe findet
man sie wieder aus dem Sarstein und im Toten Gebirge,
sekundär umgelagert auch in tieferen Partien. Im zentralen
Dachsteinstock liegen sie aber noch höher. S i m o n y kennt sie
von den breiten Flächen des plateauförmig gestalteten
Niederen Gjaidsteins und des Niederen Kreuzes in 2400
und 2500 m Höhe, hier hoch über den Karen, die sich in den
höchsten Teil des Gebirges eingefreffen haben. Wahrscheinlich
handelt es sich da um eine höher gehobene Scholle, die ur
sprünglich mit dem Niveau „Auf dem Stein" identisch war,
längs einer Nordwest-Südost laufenden Bruchlinie aber von