Volltext: Volksgesundheit im Krieg I. Teil (I. Teil / 1926)

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HELLY. 
Krankheit trat bei Säuglingen und Kleinkindern häufig auf. Noch 
im Frühjahre 1921 zeigten in Salzburg 55 bis 58% der über 
V2 bis 4 Jahre alten Kinder mehr als ein Zeichen der Rachitis. 
Die Untersuchungen der Wiener Schulkinder durch die Ame* 
rikanische Kinderhilfsaktion ergaben das erste Mal 53’1 % sehr 
unterernährte, 32'4% unterernährte, 10‘8% minder unterernährte 
und nur 3 % gutgenährte Schüler, die zweite, später durchge* 
führte Untersuchungsreihe ergab schon eine Besserung, aber 
noch immer ein sehr trauriges Bild: 41’5% sehr unterernährte, 
31 °lo unterernährte, 17 % minder unterernährte und 10’5 % gut* 
genährte Kinder, 
Auch bei den Erwachsenen, bei welchen zwecks Fest* 
Stellung des Ernährungszustandes keinerlei Körpermessungen 
vorgenommen wurden, fanden sich Einwirkungen der Unter* 
ernährung und Überanstrengung. Hervorgehoben sei hier nur 
die im Frieden stets selten gewesene Osteomalacie und das im 
Frieden unbekannte Hungerödem. Von den Mitgliedern des 
Verbandes der Wiener Genossenschaftskrankenkassen er* 
krankten an Osteomalacie von Mitte Februar 1919 bis Ende 
August 1920 1535, an Hungerödem vom Januar 1917 bis Ende 
August 1920 2612. 
Obige Angaben lassen einen Rückschluß auf die Beein* 
trächtigung der Erwerbsfähigkeit in der Gegenwart, aber auch 
in der Zukunft zu, indem sie die Verschlechterung der Körper* 
beschaffenheit der heranwachsenden Generation vorführen.
	        
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