Volltext: Volksgesundheit im Krieg I. Teil (I. Teil / 1926)

AUSLÄNDISCHE KINDERHILFE. 
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zu beschaffen und dessen Einfuhr nach Österreich zu erwirken; 
eine regelmäßige Inspektion hat hauptsächlich der guten Näh* 
rung und Pflege der milchspendenden Vierfüßler gegolten. In 
Voraussicht der Verschlechterung des Wiener Milchmangels 
während des Winters hat sich die «Friends Mission» zu vor* 
beugenden, helfenden Maßnahmen entschlossen. Im September 
1920 wurden durch sie 265 holländische Kühe importiert; nieder* 
ländische Tiere sind hinsichtlich der Quantität der Milch den 
schweizerischen überlegen, der Fettgehalt bei den letzterenist je* 
doch höher. In Anbetracht der krassen Not an Frischmilch er* 
schien der «Gesellschaft der Freunde» die Gewinnung einer 
möglichst großen Menge des Nährmittels wichtiger als die 
größere Reichhaltigkeit an Fett. Die Milch der importierten 
holländischen Kühe hat übrigens einen Fettgehalt von 2'5 bis 3 %, 
was einen ziemlich guten Durchschnitt bedeutet, die Schweizer* 
milch hat 4°/o Fettinhalt. 1920 hat die «Society of Friends» 
112 Kühe ins Land gebracht, die mit Kraftfutter aus 
Amerika, England, Italien und der Tschechoslowakei gefüttert 
wurden. Die neuartige Aktion nahm einen ziemlichen Umfang 
an. Allgemein galten die Bedingungen, unter denen beispiels* 
weise der «Arbeiter*Konsumverein» in Fischamend 49 Kühe 
und 1 Stier erhielt: Der Verein bezahlt die Kühe durch 
die Milch, welche den Kindern zugeführt wird. 
Im Verlaufe der Zeit hat «Society of Friends Mission» diese 
skizzierte originelle Hilfeleistung sehr ausgebaut. Es zeigte sich, 
daß ein zu erwartender Erfolg eintrat: Die provisorischen Be* 
sitzer der Kühe auf verschiedenen Landgütern, Stadtvertretun* 
gen, Konsumvereine etc. bemühten sich, möglichst viel Milch 
den Stadtkindern zuzuführen, die vereinbarungsgemäß zu be* 
liefern waren, um baldigst in den definitiven Besitz der Tiere 
zu gelangen. 
Das Amerikanische Rote Kreuz für die Jüngsten. 
Die Mission, welche das American Red Cross (A. R. C.) 
nach Österreich entsendet hatte, arbeitete in zwei Richtungen. 
Eine allgemeine Notstandshilfe wurde durchgeführt, die sich auf 
Wohlfahrtsinstitute und bedürftige Klassen erstreckte. Der 
zweite Teil des Programmes galt im besonderen der Sorge um 
die kommende Generation, dem Gedanken, einem lebensfähig 
gewordenen, oder wenn man anders sagen will, einem wieder* 
Pirquet. 25
	        
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