Volltext: Volksgesundheit im Krieg I. Teil (I. Teil / 1926)

SCHÜLERSPEISUNG. 
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gen in ganz besonders günstiger Weise nach. Die Land* 
bevölkerung des jetzigen Tirol kann als einheitlicher Volks* 
schlag angesprochen werden; das gleiche gilt auch, allerdings 
nicht so scharf, für die Landeshauptstadt Innsbruck. Bei vielen 
Berechnungen wurde von E. Kleinsasser eine Scheidung in 
Stadt* und Landkinder durchgeführt, um etwaigen Unterschieden 
auf die Spur zu kommen. Die Altersgruppierung wurde nach 
Halbjahren so vorgenommen, daß 3 Monate als Grenze gesetzt 
wurden, also z. B.: 7 Jahre umfaßt 6 Jahre 10 Monate bis 
7 Jahre 3 Monate, 772 Jahre = 7 Jahre 4 Monate bis 7 Jahre 
9 Monate, oder 10 Jahre = 9 Jahre 10 Monate bis 10 Jahre 
3 Monate, IOV2 Jahre = 10 Jahre 4 Monate bis 10 Jahre 9 Monate. 
Die Jahresgruppen wurden in der Weise zusammengezogen, daß 
das vorhergehende Halbjahr zum nächsten Jahre gerechnet 
wurde; das erste Halbjahr 6 blieb mithin allein, 672 und 7 bilden 
die Jahresgruppe 7, 772 und 8 die Jahresgruppe 8 usw. Einer 
besonderen Bemerkung bedürfen noch die unteren und oberen 
Grenzjahre; sie nehmen eine Sonderstellung ein. Der Jahr* 
gang 6 läßt von vornherein aus zwei Gründen einen Verhältnis* 
mäßig zu hohen Durchschnitt erwarten. Erstens fehlt wegen 
der erst mit dem 6. Lebensjahre beginnenden Schulpflicht das 
Halbjahr des vorhergehenden Jahrganges (5 Jahre 4 Monate bis 
5 Jahre 9 Monate), zweitens werden erfahrungsgemäß nur die 
kräftigeren Kinder in diesem Alter in die Schule geschickt, die 
schwächlichen und in der Entwicklung zurückgebliebenen aber 
sehr oft noch ein Jahr lang zu Hause zurückbehalten. Dies gilt 
besonders für die Mädchen. Ein entgegengesetztes Verhalten zu 
dem am Anfänge der Schulpflicht ist an ihrem Ende zu erwarten, 
das in Tirol schon mit dem 13. Lebensjahre eintritt. Der Groß* 
teil der Messungen bricht daher mit diesem Lebensjahre ab. 
Die weiteren Zahlen der höheren Jahrgänge erscheinen uns zu 
gering, als daß man Schlüsse daraus ziehen könnte. Auch ändert 
sich in den oberen Jahrgängen der körperliche Zustand des Ma* 
terials der Volksschulen zum Schlechteren. Während man die 
schwächlichen Kinder nicht gerne allzu früh in die Schule schickt, 
läßt man im Gegenteil gerade die körperlich zurückgebliebenen, 
die ohnedies noch nicht recht für die anstrengende Arbeit in 
der Wirtschaft oder zur Erlernung eines Handwerks taugen, 
noch ein oder zwei Jahre länger die Volksschule besuchen; da* 
her können wir für diese Altersstufe einen zu niederen Durch*
	        
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