Volltext: Volksgesundheit im Krieg I. Teil (I. Teil / 1926)

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PIRQUET. 
Die Durchschnitts#Pelidisi der Länder, die in klarer und 
einfacher Weise den Ernährungszustand veranschaulichen, wei« 
sen ebenfalls nur geringe Unterschiede auf. Sie liegen zwischen 
92’1 (Salzburg) und 93'4 (Niederösterreich). Für ganz Österreich 
beträgt das Durchschnitts#Pelidisi nur 92’6, liegt also zwei 
volle Grade unter dem theoretischen Normal# 
Pelidisi von 94'5. 
‘ In Tabelle 10 stehen an letzter Stelle Ober# und Nie# 
derösterreich, denn beide Länder haben, entsprechend 
ihren ausgedehnteren fruchtbaren Gegenden, die meisten 
gutgenährten Kinder. 
Überraschend ist die verhältnismäßig günstige Stellung 
Wiens im Vergleiche zu den anderen Bundesländern öster# 
reichs. Dazu ist aber zu bemerken, daß der Ernährungszustand 
der Kinder in den einzelnen Stadtbezirken Wiens, ihrem ver# 
schiedenen sozialen Charakter entsprechend, beträchtliche Un# 
terschiede aufweist. Die Durchschnitts#Pelidisi der Wiener Be# 
zirke liegen zwischen 93'5 und 920 und gerade die der größten 
und kinderreichsten, beispielsweise des X. und XXL Bezirkes, 
sind die niedrigsten. Im Frühjahr 1920 (erster Untersuchungs# 
termin) betrug übrigens das Durchschnitts#Pelidisi der Wiener 
Schuljugend nur 91’6, war also bedeutend niedriger als das 
Durchschnitts#Pelidisi des Landes Salzburg. Durch den 
umfangreichen Ausbau der Amerikanischen Kinder#Hilfsaktion 
in Wien, durch den sämtliche bedürftige Kinder erfaßt wer# 
den konnten, ferner auch durch Ferien# und andere Wohl# 
fahrtsaktionen ist es also gelungen, innerhalb kurzer Zeit 
den sehr tief gesunkenen Ernährungszustand der Kinder 
Wiens so beträchtlich zu heben, daß Wien bei der späteren 
Untersuchung nicht mehr an niederster, sondern bereits an 
fünfter Stelle zu stehen kam. Selbstverständlich weisen auch 
in den anderen Ländern die Ergebnisse der zweiten Unter# 
suchung gegenüber denen der ersten Untersuchung eine Besse# 
rung auf, die jedoch infolge der mannigfachen allgemeinen 
Schwierigkeiten der Ernährungslage nicht bedeutend ist. Bei# 
spielsweise beträgt die Abnahme der relativen Zahlen in der 
ersten Pelidisi#Gruppe, d. i. der Gruppe der sehr unterernährten 
Kinder, in allen Ländern durchschnittlich nur 2 bis 5 %, während 
sie in Wien 12 % ausmacht (23 % aller untersuchten Kinder bei
	        
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