Volltext: Volksgesundheit im Krieg I. Teil (I. Teil / 1926)

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BÖKAYJUBA. 
Diese geringere Längenzunahme kann von zwei Umständen 
beeinflußt sein. Vor allem haben in zwei Schuljahren (1915/16 
und 1916/17) der Unterricht und auch die Messungen und 
Wägungen nachmittags stattgefunden. Die letzte Messung im 
Schuljahr 1914/15, am Ende des Maimonats, fand noch vor« 
mittags statt, hingegen die letzte im Schuljahre 1915/16 um den 
20. Mai herum nachmittags, in einer Tageszeit also, in welcher 
die größte Tageslänge am Morgen eine, wenn auch geringe Ein« 
büße erlitten hat. Im darauffolgenden Schuljahre (1916/17) fanden 
alle Messungen nachmittags statt; es ist also der Vergleich 
ohne Anstand möglich: die Jahreslängenzunahme betrug 5‘02 cm, 
so viel wie in keinem Kriegsjahre. Das Schuljahr 1917/18 hatte 
durchwegs Vormittagsunterricht, und obwohl die Schüler am 
Schlüsse des vorhergehenden Schuljahres nachmittags unter« 
richtet und gemessen wurden, betrug die jährliche Längenzu« 
nähme doch nur 4’83 cm, welche Zahl dem Durchschnitte der 
sieben Kriegs« und Nachkriegsjahre entspricht. Die pro« 
zentuelle Verteilung der Schüler nach Klassen weist eine starke 
Fluktuation auf, insbesonders in den zwei Schuljahren 1919/20 
und 1920/21, seitdem die Klassenzahl durchwegs eine doppelte 
geworden ist, drei, ja vier Parallelklassen in der Unterstufe 
eingestellt wurden. Die Fluktuation der Schüler ist aber eine 
bedeutend geringere, wenn die acht Jahrgänge in drei Gruppen 
eingeteilt werden, deren mittlere die Schüler des vierten und 
fünften Jahrganges bilden, die sich im Alter der Pubertätsent« 
Wicklung, also des regsten Wachstums, befinden. Die Zahl be« 
trug in Prozenten: vor dem Krieg 241, während des Krieges 24’95 
und nach dem Krieg 24’2. Die zwiefachen Einwände können 
somit als belanglos betrachtet werden. 
Was den Einfluß der Jahreszeiten auf die Längenzunahme 
betrifft, so kann auch in diesen sieben Jahren das größte 
Längenwachstum im Sommer konstatiert werden (1'22 bis 
1’97 cm), durchschnittlich 1'60 cm, was dem Friedensdurch« 
schnitte (1’63 cm) so ziemlich entspricht, obwohl die Sommer« 
pause in mehreren Schuljahren im Kriege eine längere war. Im 
Herbst betrug der Durchschnitt 112 cm, d. i. etwas mehr als vor 
dem Kriege (105 cm). Für den Winter ergibt sich ein Durch« 
schnitt von 0'92 gegen 1'23 cm und im Frühjahr von 1*01 
gegen 122 cm; also die Periode des Winteraufenthaltes und der
	        
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