Volltext: Urkundenforschung

kann zunächst nur durch örtliche Arbeiten vor allem im 
Zusammenhang mit der Bearbeitung von landschaftlichen 
Urkundenbüchern gesammelt und bekannt gemacht werden; 
das ist auch bei unseren noch zu besprechenden Arbeiten 
am südtiroler und am schlesischen Material der Fall 47 ). 
Die verschiedenen Gebiete der Papsturkundenforschung 
haben naturgemäß durch das Göttinger Unternehmen be 
deutsame Förderung erfahren. Paul Kehr, Albert Brackmann 
und Luigi Schiaparelli haben sich vor allem auch mit den 
äußeren Merkmalen, insbesondere mit der Schrift und mit 
den Schreibern der Papsturkunden bis 1198 beschäftigt. Für 
das spätere Mittelalter verdanken wir, abgesehen von den 
älteren Arbeiten Wilhelm Diekamps u. a. neuerdings Rudolf 
von Heckei und seiner Schülerin Helene Burger Unter 
suchungen der äußeren Merkmale. 
Die inneren Merkmale sind das bis jetzt am wenigsten 
bearbeitete Gebiet nicht nur der Papsturkunden, sondern der 
Urkunde überhaupt; und doch sind es gerade die inneren 
Merkmale, denen bei der Echtheitsuntersuchung der Papst 
urkunden bis ins 11. Jahrhundert infolge des Verlustes fast 
aller Originale entscheidende Bedeutung zukommt, und 
außerdem sind gerade sie das Feld, auf dem bei jeder Ur 
kundengattung und zu jeder Zeit in Verbindung mit dem 
Rechts- und Sachinhalt vor allem für die Institutionen 
geschichte wichtigste Feststellungen gemacht werden müs 
sen. Neben Arbeiten von Paul Kehr, Albert Brackmann, 
Michael Tangl, Edmund Stengel u. a. sind hier insbesondere 
die grundlegenden Arbeiten von Hans Hirsch zu nennen. 
Georg Schreiber hat den Rechtsinhalt der Klosterprivilegien 
des 12. Jahrhunderts zusammenfassend untersucht, und für 
das spätere Mittelalter liegen aus den letzten Jahrzehnten 
eine Reihe von z. T. erschöpfenden Arbeiten über den 
Rechtsinhalt vor. 
47 ) Siehe unten S. 59 ff. und S. 65 ff. — Eine Südtiroler Empfänger 
gruppe wurde von mir auf Grund von Seminarübungen gesondert ver 
öffentlicht: Leo Santifaller, Papsturkunden für das Kloster Sonnen 
burg im Pustertal, 1251—1448. In: Der Schiern 16, 1935, 338—343, 
400—403, 442—443 (2).
	        
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