Die digitale Landesbibliothek Oberösterreich

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für die Einheit des Reiches und das gesamtdeutsche Volks 
bewußtsein und das völkische Zusammengehörigkeitsgefühl 
sind in den letzten Jahren vor allem auch auf geschichtlicher 
Grundlage kraftvoll und überzeugend emporgewachsen. Und 
so bildet heute das Wissen um die eigene Vergangenheit und 
damit die Geschichtsforschung einen mächtigen Pfeiler im 
Aufbau von Volk und Staat. 
Die Geschichtsforschung und vor allem die Urkunden 
forschung ist nicht allein Pfeiler für den Innenbau, sondern 
auch eine feste Mauer und ein starker Schutz nach außen. 
Gerade die Urkunden enthalten unsere Jahrhunderte- und 
jahrtausendealten kulturellen, völkischen und staatlichen 
Besitztitel, sie ermöglichen den exakten, unangreifbaren und 
unanfechtbaren Nachweis der uralten Besiedelung deutschen 
Landes. Und wenn dem deutschen Volke seit dem Welt 
kriege in Süd und Nord, in Ost und West, uralter und wert 
vollster Volks-, Staats- und Kulturboden geraubt wurde, 
so ist es gerade die Urkundenforschung, die kraft ihres 
inneren Wesens unsere alten Besitzrechte auf diese Gebiete 
aufrecht erhält und damit zu einem wirkungsvollsten und 
entscheidenden Kampfmittel im Volkstumskampf wird 39 ). 
Das Urkundenbuch ist daher das dauernde Monument 
und das unumstößliche Denkmal der historischen Vergangen 
heit und des geschichtlichen Werdens einer jeden Institution, 
sei es nun Volk und Land, Kirche und Staat, Familie und 
rechtliche oder Einzelpersönlichkeit. 
39 ) Als Musterbeispiel für die Anwendung der Urkundenforschung 
als Mittel zur Landesverteidigung möchte ich vor allem hinweisen auf 
das große Werk meines Landsmannes Otto Stolz, Die Ausbreitung des 
Deutschtums in Südtirol im Lichte der Urkunden, 4 Bde., München- 
Berlin 1927—1934. — Eine lehreiche Äußerung der Gegenseite aus 
allerletzter Zeit sei hier angeführt. Paolo Drigo schreibt in seinen 1935 
in erster und vor kurzem in zweiter Auflage erschienenen und mit 
einem Vorwort von Giorgio del Vecchio (1935 Rektor der Universität 
Rom) versehenen Buche „Claustra Provinciae“ in Hinsicht auf die 
Ziele der italienischen Alpenpolitik: „Ein Grenzvolk wappnet sich für 
den nationalen Kampf nur durch die Erkenntnis seiner genauen histo 
rischen Mission/* 
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