Volltext: Sittengeschichte des Weltkrieges I. Band (I. / 1930)

Ein weiblicher Soldat der russischen Roten Armee, nach ausgiebiger Schändung getötet 
Aus Ernst Friedrich, Krieg dem Kriege! 
Zhena und Schura verwundet und schließlich ereilte das Schicksal zwei¬ 
mal hintereinander die Erzählerin selbst, die nach der zweiten Verwun¬ 
dung einen Monat in einem Lazarett zubrachte, wo endlich ihr wahres 
Wesen festgestellt wurde4). 
Der zweite Fall wurde dem »Temps« aus Petersburg gemeldet: 
In einem Militärhospital in Charkow wurde dieser Tage in einem 
weiblichen Soldaten, der verwundet eingeliefert worden war, die be¬ 
kannte Prinzessin Wolonski erkannt, die als einfacher Soldat den Feld¬ 
zug in Wolhynien mitgemacht hatte. Die Prinzessin ist 22 Jahre alt, eine 
schlanke, athletische Erscheinung. Ihr Gatte fiel zu Beginn des Krieges, 
kurz darauf auch ihr Vater und ihr Bruder. Die Prinzessin schloß 
sich, um den Tod ihrer Angehörigen zu rächen, einem Infanterieregi¬ 
ment an, das an der russischen Südwestfront stand. Als ihr Geschlecht 
erkannt wurde, brachte man sie nach Kiew. Auf dem Wege dorthin ent¬ 
kam sie der Begleitmannschaft und schloß sich einem anderen Regiment 
an. An*den Kämpfen in Wolhynien nahm sie im Verband dieses Regi¬ 
ments teil, ohne als Frau erkannt zu werden. Die Prinzessin hat die Ab¬ 
sicht geäußert, nach ihrer Wiederherstellung wieder an die Front zu¬ 
rückzukehren5) . 
Größten Widerhall erweckte die Bildung eigener Frauenbataillone nach 
der ersten russischen Revolution. Die Initiative dazu soll Kerenski selbst 
gegeben haben. Schon im Juli 1917 wird aus Stockholm die Ankunft des 
ersten solchen Bataillons an der Nordfront gemeldet: 
Das erste russische Frauenbataillon ist unter Führung von Marie 
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