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K. u. k. Kriegsfürsorgeamt.
bildet wird. Alles Nähere enthalten die Bestimmungen der Kasse, die von der
Verwaltung der Kasse Linz, Donatusgasse 3, kostenlos zur Verfügung gestellt
werden.
Die Verwaltung der Kasse obliegt Herrn Professor Fr. Werbik. Während
seiner Felddienstleistung (Sept. 1915 bis Dez. 1916) hat sie Herr Dr. Fr. Jung¬
wirth besorgt. Der Erfolg der o.-ö. Kriegsinvaliden- und Sterbekasse ist sehr
befriedigend. Ihr Gedanke hat in den breitesten Schichten des Volkes, in Vereinen,.
Feuerwehren, Industrie-Unternehmungen festen Fuß gefaßt. Hauptsächlich war
die Einzahlung für den Invaliditätsfall beliebt, weil hier unsere Kasse eine
empfindliche Lücke ausfüllte.
Bis zum 31. Dez. 1916 waren eingezahlt: 1. Von 1756 Teilnehmern für
den Ablebensfall (je ein Anteil zu 5 K) 8700 K, davon 904 Teilnehmer für ein
weiteres Jahr (je ein Anteil zu 5 K) 4500 K; 2. von 3304 Teilnehmern für den
Invaliditätsfall (6755 Anteile ä 5 K) 33.775 K, an Spenden 28.054 K, der zur
Verteilung gelangende Invalidenfonds beträgt daher 61.819 K.
Als invalid wurden bisher vier Teilnehmer gemeldet, während 30 Sterbe¬
gelder liquidiert wurden.
Das Kriegsmuseum auf dem Pöstlingberg.
Dieses Museum wurde über Anregung des Herrn Franz Scheinig, Di¬
rektors der Tramway- und Elektrizitätsgesellschaft Linz-Urfahr, errichtet.
Der Zweck des Kriegsmuseums, durch Schaustellung von Waffen, Kampf¬
mitteln aller Art, Beutegegenständen usw. den Sinn und das Verständnis der
Bevölkerung für das Kriegswesen zu fördern, den Patriotismus zu heben und
insbesondere der Jugend zweckmäßige Aufklärung zu geben, ist bereits in her¬
vorragender Weise gelungen. Eine Ausgestaltung und Auswechslung der Schau¬
stücke ist vorgesehen. Um die Errichtung haben sich Direktor Scheinig,
Oberleutnant J. Reith, städtischer Kassier, als Leiter der Aktion, und nicht
zuletzt Inspektor Uhlik die größten Verdienste erworben.
Dank des außerordentlichen Entgegenkommens der Tramway- und Elek¬
trizitätsgesellschaft, welche den weitaus größten Teil der Herstellungskosten trug,
konnten an Eintrittsgeldern bis Ende des Jahres bereits rund 3000 K der Kriegs¬
fürsorge zugeführt werden.
Kriegerheimstätten-Abteilung.
Diese Abteilung hat die Aufgabe übernommen, bis auf weiteres als Landes¬
stelle die Schaffung von Kriegerheimstätten in Oberösterreich in die Wege zu
leiten und durchzuführen. Der Aktion wird allseits das regste Interesse ent¬
gegengebracht und geschieht im Einvernehmen mit der Landeskommission zur
Fürsorge für heimkehrende Krieger. Am 28. Dez. 1916 fand die Konstituierung
des Ausschusses statt, der seine Arbeit im Jänner 1917 aufnahm. Den Vorsitz
dieser Abteilung hat k. k. Hofrat Rudolf Graf Attems übernommen, während
Dr. Fr. Jungwirth das Hauptsekretariat übernommen hat. Hoffentlich gelingt
es, möglichst vielen Kriegern, die darnach verlangen, eine eigene Heimstätte
im Heimatlande zu verschaffen.