Volltext: Oberösterreich im Weltkrieg

202 Von den Linzer Pionieren. 
Se. k. u. k. Hoheit Erzherzog Franz Karl Salvator, 
Leutnant bei den Linzer Pionieren. 
Links Kammervorsteher Oberstl. List, rechts Hauptmann Moyses. 
Die Kompagnie arbeitete an 
dem Stellungsausbau, speziell 
des starken Stützpunktes „Skrzy- 
piow” an der Nida gegenüber 
Pinczöw in der vordersten Linie, 
als am 10. Mai 1915 Se. k. u. 
Hoheit Pionier leutnant Franz 
Karl Salvator als Subaltern¬ 
offizier zur Kompagnie ein¬ 
rückte. 
Bereits am Morgen des 
11. Mai begann als weitere 
Folgeerscheinung des Durch¬ 
bruches bei Gorlice und der 
Forcierung des Dunajec auch 
der Vormarsch der 1. Armee. 
Schon am ersten Tage 
seiner Einteilung bei der Kom¬ 
pagnie leitete der Lieblingsenkel 
weiland Sr. Majestät des Kai¬ 
sers Franz Josef I. den Kriegs¬ 
brückenschlag über die Nida 
bei Pinczöw und teilte dann bis 
Ende April 1916 Freud und 
Leid mit der Kompagnie. 
Die 5./2. Pionierkompagnie beim gewaltsam erzwungenen Weichsel* 
Übergang der deutschen Armeegruppe Generaloberst v. V?oyrsch. 
Ende Juli 1915 waren österreichische und deütsche Kräfte vom Westen 
her bis vor die Festungen Iwangorod und Warschau und den zwischen den beiden 
liegenden Weichselabschnitt vorgedrungen. Die Weichsel ist dort ungefähr 1 km 
breit, stellt also ein gewaltiges Hindernis dar, hinter dem sich der Russe vor 
Angriffen sicher wähnte. Während nun die Armeegruppe General der Infanterie 
v. Kövess die Befestigungen von Iwangorod angriff, sollte die deutsche Armee¬ 
gruppe Generaloberst v. Woyrsch die Weichsel überschreiten und die russischen 
Linien durchbrechen. Hiezu wurde ihr die österreichisch-ungarische Pioniergruppe 
Obersrt Mischek unterstellt, zu der auch die 5./2. Pionierkompagnie gehörte. In 
Gewaltmärschen aus der Gegend von Jozefow herangezogen, wurde die Pionier¬ 
gruppe am 24. Juli im Raume westlich von Nowo-Alexandria versammelt und 
schon in der darauffolgenden Nacht durch sie bei letztgenanntem Orte ein Über¬ 
gang demonstriert. Hiedurch war das Atigenmerk des Feindes auf diesen südlich 
Iwangorod liegenden Flußabschnitt geleilkt. Die Pioniergruppe marschierte nun, 
den Raum von Iwangorod westlich im Bogen umgehend, in die Gegend von 
Ritschywöl, wo durch vorausgesandte Offizier^ bereits die günstigsten Übergangs¬ 
stellen über den Fluß erkundet wurden. Die Vorbereitungen wurden peinlich 
geheim durchgeführt, die Landbevölkerung der ganzen Gegend evakuiert, um 
Verrat auszuschließen; der Anmarsch geschah durch die Waldzone und überdies 
wurden die Brückenwagen mit Stroh maskiert und fuhren in Gruppen zu 2 bis 
4 Wagen, um feindlichen Fliegern nicht auffällig zu erscheinen. Am 28. Juli 
Eintreffen Sr. k. u. k. ßoheif des 
Leutnants Erzherzog Franz Karl Salpator.
	        
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