Waldidylle: Einer unserer
Von den tapferen Rainern.
wurden wir sogleich alarmiert und bezogen dann, verstärkt durch 50 Mann
eines böhmischen Regiments, die neuen Stellungen. Am 25. war Ruhe. Die
vordere Front war aus uns unbekannten Gründen von unseren Truppen auf¬
gegeben worden. Tagsüber gingen Patrouillen vor, die diese schöne Stellung
noch leer fanden. Gegen Abend nisteten sich aber bereits Russen ein. Am
26. wurden unsere Patrouillen angeschossen und am anderen Tage früh be¬
kamen wir den Befehl, diese Stellung zu nehmen. Ein Angriff von vorn war
aussichtslos, da hoher, tiefer Schnee, steile Bergwände und die ausgezeichnete
Stellung des Gegners das Vorgehen erschwerten. Trotzdem brach ich um 11 Uhr
vormittags vor und rückte zuerst über einen Bach, wo wir sofort unter hef¬
tiges Feuer genommen wurden. Hiebei wurde auch Kadett Hofer von St. Mag-
am russischen Kriegsschauplätze.
dalena getroffen. Er war sogleich tot. Ich arbeitete mich anfangs unter ge¬
ringen Verlusten über gefällte Bäume empor. Die Übersetzung von Wasser¬
rissen machte große Schwierigkeiten. Doch unsere braven Landler stürm¬
ten wacker vor. Plötzlich bekam ich am linken Flügel Schrapnellfeuer, unter
dem drei Mann einige Schritte von mir fielen. Es gelang uns endlich, den
Waldrand zu erreichen, wo wir die Russen zurückdrängteir. Dort blieben wir
bei heftigem Kreuzfeuer liegen und die Mannschaft grub sich im Schnee ein.
Schlechter ging es einer Abteilung weiter rechts, wo ein hoher Berg das An-
griffsobjekt war. Die Leute rutschten immer wieder hinab und kugelten sich
im Schnee. Es wurde in der Stellung genächtigt. Am Palmsonntag in der
Nacht kam der Befehl zum Rückzuge in die alte Stellung. Die meisten Ver¬
luste hatte Leutnant Karl. Der große Wert unserer Leute und der Grund,
der mir selbe so heb und teuer macht, ist, daß sie jetzt nach überstandenen
Strapazen die gleiche Fröhlichkeit und Zuversicht haben wie zuvor.
Die Menage und Fassung ließen sie alles wieder vergessen. . . . Ich komme