Kriegs- und Kriegerdenkmäler in Oberöfferreich.
Eine Heldenkapelle am Kürnberg.
Die katholisch-deutsche Studentenverbindung „Kürnberg“ in Wien' deren
Mitglieder zumeist Oberösterreicher sind, hat beschlossen, im herrlichen,
waldreichen, von Sagen umwobenen Kürnberg bei Linz eine Helden-
kapelle für die gefallenen Mitglieder zu erbauen. Bereits sind zahlreiche
Spenden dafür eingeflossen. Den ersten Beitrag sandte einer der größten Söhne
unseres Heimatlandes, der Bezwinger der montenegrinischen Felsenburg an der
Adria, des Lovcen, Feldmarschalleutnant Ignaz Trollmann (100 K). Der Ehren-
philister des Vereines, Abt Gabriel Fazeny, stellte namens des Stiftes Wilhering
den Bauplatz zur Verfügung, ebenso Bauholz und Bausteine aus den Stifts-
forsten und -gründen.
Die Kapelle soll ein ein¬
facher, aber gediegener Bau
werden. Im Giebelfeld wird
das Yerbindungswappen und
der Wahlspruch erscheinen mit
einer Widmung, etwa: „Den
toten Helden“. Das Innere
schließt ein Gitter aus Schmiede¬
eisen ab mit dem Zirkel der
Verbindung. An der Stirn¬
wand als Altarfigur eine künst¬
lerisch ausgeführte Michaels¬
figur mit der Devise des alten
Wehrliedes : Sanct Michel,
salva nos! Rechts und links
Tafeln aus schwarzem Marmor,
die in goldenen Lettern die
Namen der Gefallenen ver¬
künden; die Fenster einfache
Butzenscheiben; Leuchter und
Luster, in Erinnerung an die
eiserne Zeit des Krieges,
schmiedeeiserne Erzeugnisse
heimatlichen Kunstgewerbes.
„Kürnberg“ war unter den
Studentenverbindungen Öster¬
reichs die erste, die mit einem
Plan zur Erinnerung gefalle¬
ner Bundesbrüder hervortrat.
Später erst wurde auch der Entwurf einer Heldenkapelle am Kürnberg*.
Plan gefaßt, in der Wachau
den verstorbenen Studenten einen Gedächtnisturm zu errichten. Möge der
schöne Plan bald zur Ausführung gelangen! Spenden zur Heldenkapelle nimmt
entgegen Professor Silberhüber, Klosterneuburg.
Oberösterreich im Weltkrieg.
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