Kriegsanleihen in Oberösterreich.
z
u den glänzenden Ergebnissen der Kriegsanleihen in Oesterreich hat auch
unser Kronland Oberösterreich das Seinige beigetragen. In allen
Berichten der Pfarrämter, Gemeinden, der Sparkassen und Geldinstitute,
der Vereine usw. finden wir in unserem Buch Angaben über die gezeich¬
neten Kriegsanleihen. In vielen Orten wurden Kriegsanleihezeichnungs¬
vereine gegründet, in denen der Klerus, die Lehrerschaft und Funktionäre der
Gemeinden sowie verschiedene Vorschußkassen oft großartige Resultate erzielten.
Der Landesausschuß hat sich mit den Fonden und Anstalten des
Landes an den fünf Kriegsanleihen mit rund 32 Millionen Kronen beteiligt.
Im Berichte über die Tätigkeit des bischöflichen Ordinariates im
Kriege lesen wir, daß die Kriegsanleihen in unserem Lande so glänzende
Resultate ergaben und wie die Behörden wiederholt anerkannten, zum Gro߬
teil der belehrenden und ermunternden Einflußnahme der Geistlichen zu ver¬
danken sind. Das bischöfliche Ordinariat selbst zeichnete aus den in seiner Ver¬
waltung stehenden Fonds und Sämmelgeldern zur I. bis IV. Kriegsanleihe
1.557.000 K. Zur V. Kriegsanleihe wurden insgesamt 4,008,050 K (darunter
Ordinariat namens mehrerer kirchlicher Vereine und Fonds 523.100 K, Glocken»
fonds 2,586.000 K, von 97 Pfarrämtern gezeichnet 17.900 K von Stiftungen,
746.350 K kirchliche Fonds und Vereine, 71.700 K Kirchen- und Pfründen¬
vermögen, Ordinariat von zwei kirchlichen Instituten 45.000 K). Außerdem
vermittelten in 22 Pfarreien die Seelsorger Zeichnungen von 791.750 K. Mit
diesem Bericht ergänzen wir die Angaben dieses Buches von Seite 21 bis 22.
Ein Kooperator aus Oberösterreich hat zu den bisherigen fünf Kriegsanleihe¬
zeichnungen 464.100 K vermittelt, geworben und veranlaßt.
Gewaltige Summen wurden durch die Geldinstitute, Banken und
Sparkassen usw. gezeichnet (siehe das betreffende Kapitel).
Interessant sind die Kriegsanleihezeichnungen der o.-ö. Genossen¬
schafts-Zentralkasse und ihrer Mitgliedsgenossenschaften bei ihrer Geld¬
ausgleichsstelle, der o.-ö. Genossenschafts-Zentralkasse in Linz. Die Anmeldungen
von 223 Mitgliedsgenossenschaften (212 Raiffeisenkassen und 11 sonstigen
Genossenschaften) für die V. Kriegsanleihe betrugen 12,889.700 K. Von der
Genossenschafts-Zentralkasse wurden außerdem auf eigene Rechnung angemeldet
2.200.000 K. Die Anmeldungen bei der o.-ö. Genossenschafts-Zentralkasse bei
den fünf Kriegsanleihen waren folgende: Bei der I. Kriegsanleihe 2,154.600 K,
II. 4,235.500 K, III. 6,504.200 K, IV. 9,335.300 K, V. 15,089.700 K, zusammen
37.319.300 K, wovon auf eigene Rechnung der Zentralkasse 9,200.000 K, für
Rechnung ihrer Mitgliedsgenossenschaften, deren Mitglieder und Spareinleger
28.119.300 K entfallen. Das Ergebnis der Zeichnungen bei der Genossenschafts-
Zentralkasse ist, da es sich durchwegs um Zeichnungen kleiner Sparer und
ländlicher Kreise handelt, ein deutlicher Maßstab für das volle Verständ¬
nis, ^ das das Landvolk der Kriegsanleihe und den Bedürfnissen des Staates
entgegenbringt. Dieses Zeichnungsergebnis liefert aber auch den vollwertigen
Beweis dafür, daß die in den Tagesblättern der Großstädte wiederholt aufge¬
tauchte Behauptung, als ob die landwirtschaftliche Bevölkerung bei Erfüllung
ihrer patriotischen Pflicht Zurückbleiben würde, ganz und gar nicht den Tat¬
sachen entspricht. Im Gegenteile, wenn man berücksichtigt, daß obige, fast ganz