Volltext: Oberösterreich im Weltkrieg

Klöster und Stifte. 
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Messingleuchter usw. hergegeben; auch viele Jahrgänge religiöser Zeitschriften und 
andere Bücher als Soldatenlektüre; Obst für Verwundete. 
Das Kloster der Kärmel-Tertiärschwestern Linz hat seine Schwestern an 
folgenden Pflegestätten: Traun, Eferding, Laakirchen, Linz-Karmeliten, Petenbach, Kirch¬ 
dorf i. Kr., Kreuzen, Haag (O.-Oe.) und Haag (N.-Oe.). Außerdem begaben sich über Wunsch 
des f Bischofes Rudolph 6 Schwestern nach Kremsier in Mähren, um sich der Pflege von 
Soldaten, die an infektiösen Krankheiten litten, zu widmen. An Auszeichnungen erhielten: 
6 Schwestern die Silberne und 23 Schwestern die Bronzene Medaille. — In der Marien¬ 
anstalt und Dependenzen wurden in den ersten Monaten nach Kriegsbeginn 1600 Her¬ 
bergen gegeben, dazu meistens auch Frühstück und Abendsuppe; auch wurde die Wäsche 
für Soldaten unentgeltlich besorgt und nebstbei an dürftige Soldaten viele kleine Spenden 
gewährt. — Der Spiritual der Tertiarschwestern war einer großen Anzahl von Parteien 
in Stadt und Land behilflich bei der Zeichnung von Kriegsanleihen. Opferwillig und be¬ 
geistert wurde an der Wollsammlung teilgenommen, so daß auf Wägen die gewidmeten 
Gegenstände abgeführt werden mußten. 
Das Kloster der Oblatinnen Urfahr hat in seinem Hause, Kapellenstraße 8, 
seit Kriegsbeginn eine Pflegestätte mit 35 Betten errichtet, unter dem Kommando des 
Reservespitales Petrinum. Herr und Frau Statthaltereirat Hueber widmen sich ganz be- 
Militärpflegestätte bei den Kreuzschwestern in Linz. Phot. Weidinger. 
sonders mit unermüdlichem Eifer dem Wohle der Pflegestätte. Herr Dr. Langsteiner gibt 
sich mit aufopferungsvoller Hingebung dem Dienste der Kranken und Verwundeten hin 
und leitet auch die Anstalt als Vertreter des Roten Kreuzes. Vier Schwestern geben sich 
mit der Pflege der Kranken ab. Seit Eröffnung der Pflegestätte im November 1914 
wurden bis 1. Oktober 1916 376 Kranke und Verwundete gepflegt. Mehrmals wurden 
auch den tapferen Kriegern Auszeichnungen überreicht, wobei die Soldaten von den 
sehr opferwilligen Schwestern bewirtet und beschenkt wurden. 
B) Außerhalb Linz-Urfahr. 
Augustiner-Stift St. Florian. Reservespital für 50 Mann. Zahl der Verwundeten 
bis 10. Mai 1916 265 Mann, Verpflegstage 7096. Gesamtauslagen hiefür mindestens 20.000 K. 
Sämtliche Kupferdächer mit wenigstens 30.000 kg Kupfer sind abgedeckt worden. Bei 
allen Kriegsanleihen wurde gezeichnet. Täglich werden 20 Personen verköstigt mit Suppe 
und Fleisch. Siehe auch Pfarramt St. Florian Seite 129. 
Augustiner-Chorherrenstift Reichersberg. Chorherr Bernhard M i 11 e r, Koope¬ 
rator in Pitten (N.-Oe.), ist seit Kriegsbeginn Militärkurat in Baden bei Wien. Seit 
18. November 1915 sind 23 Priester, 1 Alumnus und 2 Laien aus Südtirol im Stifte inter¬ 
niert. Im Pfarrhofe in Pitten waren 1% Jahre 20 in Rekonvaleszenz befindliche Soldaten 
untergebracht. Das Stift beteiligte sich an den Kriegsanleihen und allen patriotischen 
Kriegsunternehmungen mit entsprechenden Mitteln.
	        
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