Volltext: Vom Isonzo (von der Soca) bis in die Seisera [31]

Glücksbringer, nennt das Volk die Fäden, die der 
Herbst durch die Bäume zieht. Könnten doch all unsere 
Krieger mit Glücksbringern zu einigen wenigen srohen 
Stunden vereinigt werden! 
Abschied von F 
September 1915. 
.Es ist bestimmt in Gottes Rat", pfiff einer weh¬ 
mütig vor sich hin, gleichzeitig im Gedanken über den 
Besehl brummend, der ihn nach mehrmonatigem „Som¬ 
merfrische-Aufenthalt" im siegberühmten Talbecken 
weiß Gott wohin versetzte. 
Er hatte sich gerade nicht sehr gefreut, als er im 
Juli hieher kommandiert worden war. Die Nähe des 
Karstes war nun einmal nicht sein Geschmack und die 
Gerüchte von den Kämpfen am Km und bei Doberdo 
ließen nicht das Freudigste erwarten. Und jetzt wollte 
er am liebsten dableiben. Ist doch da ein naturprächti¬ 
ges Hochgebirgsbecken fast wie das Steinerne Meer 
beim Königssee, den er so liebte. 
Der zuckerhutförmige S k reckt sich gleich 
einer Herkulesstütze gegen den wechselblauen Himmel 
und sein Bergnachbar erinnert geradezu an Laurins 
Rosengarten mit seinem Geschrosse und Gezack. Alle 
die Kollegen in der Runde sind eigenartige Kerle, kraft- 
volle Felsmauern, deren rostbraune Herbstunterkleider 
im raschen Gegensatze zu dem Kahlgestein der Höhen 
stehen. Kraftstrotzend und wildwuchtig gebärdet sich 
überhaupt heuer die ganze Natur des Beckens, weil sie 
hier endlich einmal freimütig aufatmen darf und ihre 
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