Volltext: Vom Isonzo (von der Soca) bis in die Seisera [31]

selber zusammen unb bu kannst zusehen, baß bu von 
ber Kochkiste beine Ration erhälst." 
„Jawohl, Herr Kabett!" bienerte ber glückliche 
Putzer, „aber die Decke hat geholfen." Unb steckte sein 
Trinkgelb in Form einer ganzen Schachtel „Ägypti¬ 
sche 3" Sorte" lachelnb ein: benn er wäre ja selbst nie 
auf all bie schönen Gebanken gekommen, wenn ihn 
nicht ein Diensterfahrener unb Rangshöherer, nämlich 
ein Offiziersbiener aufgeklart hätte. 
Herbst an der Soca 
September 1915. 
Aus bcn Höhenrücken unseres Kampfhügels liegen 
vergnüglich in ber Bormittagsfonne vier Solbaten beim 
Kartenspiel. Mutterwarm strahlt bas Licht ihnen in 
die braunen Gesichter unb trocknet wieber ihre Kleiber 
unb löst langsam bie Erbe von bem ..Felbgrau". 
Xlnb im stillen beneibet bie glücklich Besonnten ber 
vyrbeigehenbe Offizier, weil er selbst wieber in bcn 
feuchten Graben hinabsteigen muß unb sich nicht bie 
nächtliche Nässe aussonnen lassen kann. 
Ja, es ist Herbst! Auf bie letzten trunkenen Sonnen- 
tage haben nun Regennächte eingesetzt. Die ganze Na¬ 
tur ist kühl unb feucht unb arm an Lebenswärme ge¬ 
worben. Unser Kampfhügel hat zuviel bes Umbaues er¬ 
fahren, als baß nicht alles herbstlich unb kältlich sich 
ansähe. Viele Bäume finb gefällt ober ihrer Aste be¬ 
raubt, Rasenziegel ausgehoben, Wurzeln losgelegt, 
Gräben, Furchen unb Wege gebahnt unb Erbhöhlen ge- 
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