Volltext: Vom Isonzo (von der Soca) bis in die Seisera [31]

Probezeit des Krieges in sittlicher, sozialer, wirtschaft¬ 
licher und politischer Mitwirkung als schwach, niedrig 
und gemein erwiesen hat und wenn zugestandenermaßen 
der Krieg selbst auf Glauben und Sitten so manches 
Kämpfers nachteilhaft gewirkt hat, der Grundstock un¬ 
serer Völker ist und bleibt gesund und stark. 
Mit Rührung liest der Zensor das Brieflein und die 
dazu gehörigen Blättchen eines untersteirischen Bauern¬ 
sohnes. Die Sorge um Haus und Hof, um Korn und 
Kuh, um Brunnen und Baugerät will der Bursche dem 
alten Mütterlein erleichtern. Zum Schlüsse kommt er 
aus sich selbst zu sprechen .... «Liebe Mutter, Du hast 
jetzt mit mir wohl große Scherereien und Zwidrigkeiten, 
daß Du für mich immer auf die Post mußt gehen und 
für mich Sachen ausgeben; aber Du machst mir wohl 
große Freude, wenn Du was schickest, im Feld ist wohl 
gut, wenn man was bekommt. Wenn ich wieder zu 
Haus komme, werde ich Dir auch wieder Freude ma¬ 
chen, liebe Mutter, und wenn ich falle, wird Dich Gott 
einmal belohnen für das, was Du Dich jetzt um mich 
scherst und plagst .. .* 
Das Ruheständlern des Zugskommandanten war 
wieder einmal mit dem verflixten Zensurieren vorüber¬ 
gegangen. Und trotzdem trat er ganz freudig nun den 
Nachtdienst an, «der gestrenge Herr Feldpostzensor." 
Auf einer Festenburg 
K Oktober 1915. 
Die «Billa zur Martinswand" war soweit vollen¬ 
det, daß der felsige Deckungskunstbau der Oeffentlich- 
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