Volltext: Die Gletscher der Ostalpen

Südseite. 
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Ziegler den Namen Vadret Tiatscha gibt, ein Name, der von Dufour 
und danach von den meisten Schriftstellern für beide Eiskörper ge 
braucht wird. Bei Dufour ist auch der trennende Pelsrücken weniger 
ausgeprägt, als bei Ziegler. Nach meiner Erinnerung — ich habe 
allerdings den Gletscher nur in seinen höheren Teilen überschritten 
und ihn nicht von unten gesehen — sollte man eigentlich nur von 
einem Gletscher sprechen. F. des gesonderten Vadret Tiatscha 96 ha. 
Höhe des Endes nach der Exkursionskarte des S.A.C. bei 2200 m. 
An der rechten Thalseite liegt noch ein unbedeutender Gehänge 
gletscher, Pillergletscher genannt, über welchen die Fuorcla Zudrell 
vom Yeruela- ins Lavinuozthal führt. F. — 57,6. 
Mit dem Firn der Vadret Chama hängt zusammen der ins Val 
Tuoi sich hinabziehende Gletscher: Plan Rai (156 ha). Auf demselben 
Kamme liegt am Piz d’Arpiglia ein kleiner Gletscher von 14,4 ha. 
Auf dem nun folgenden, durchaus , sehr hohen Stück des Haupt 
kamms, welchem an der Nordseite die grossen Firnfelder des Fermunt- 
und Jamthalerferners anliegen, ist auch die Südseite trotz ihrer grösseren 
Steilheit durchweg mit kleinen Gletschern besetzt. Es folgt nach dem 
Plan Rai ein kleiner Gletscher auf der Schweizerseite’ des Fermunt- 
passes mit 19,2 ha, eigentlich ein herüberhängender Lappen des Fer- 
muntgletschers. Knapp daneben zieht vom Piz Mon ein Lappen 
gleicher Grösse herab, dann folgt der Quardnerthäligletscher mit 
72 ha. 
Hierauf kommen die Gletscher des Urezasthales; der erste senkt 
sich auf die Fuorcletta herab, die vom Quardnerthäli herüberführt, 
mit 67,2 ha; dann folgt die eigentliche Vadret d’Urezas mit 192 ha, 
hierauf die Vadret Chalaus mit 180 ha; Gehängegletscher, auf der 
Zieglerschen Karte mit kleinen Zungen, welche jetzt verschwunden 
sind. Weiter ein kleiner Gletscher westlich vom Futschölpass mit 
31.2 ha. Der Thalschluss des Val Urschai ist erfüllt mit einem Glet 
scher, der jenseits mit dem Fimbergletscher in Verbindung steht und 
wohl am besten Urschaigletscher genannt wird. F. = 132 ha. Er 
sendet einen Lappen auch östlich ins Val Laver mit 30 ha. ' 
Auf dem Zuge östlich vom Val Urschai hat nur der Piz Chiam- 
patsch (2923 m) auf der Nordseite noch einen kleinen Gletscher von 
19.2 ha; auf dem Zug zwischen dem genannten Thal und dem Val 
Tuoi sind vier solche von zusammen 26 ha. 
Zwischen Valtortapass und Flesspass erhebt sich die isolierte Masse 
des Piz Fless (3025 m). Er ist auf der Nordost- und Nordwestseite 
vergletschert. F. 55,9 ha. Südlich von ihm findet sich am Ostabhang 
einer nicht benannten, 3059 m hohen Spitze ein kleines Eisfeld von 
9,6 ha. 
Jenseits des Flesspasses erhebt sich der Hauptkamm rasch wieder 
zur Gruppe des Weisshorns (3088 m), welche nach Nordwest einen statt 
lichen Seitenkamm entsendet, der das Vereina- und Flüelathal 
scheidet und an dem 'niedrigen Joche (1633 m) endet, über welches 
die Fahrstrasse von Klosters nach Davos führt. 
An der Nordseite des Weisshorns liegt der stattliche Jöri- 
gletscher, 144 ha gross, welcher knapp über den fünf Jöriseen in
	        
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