Wettersteingebirge. 63
rucker-) Thal. Derselbe ist in der S.K. nicht angegeben. F. = ?
Schattenlage unzweifelhaft.
Schnee- oder Tr ett ach fern er an der Südseite der Mädelegabel.
Ziemlich frei, nach Südosten exponiert, liegt am Fuss des 2643 m hohen
Gipfels ein ansehnliches Firnlager, dem Anblick nach höchstens zwischen
2400 und 2500 m hoch. Beschattung erhält es nur von Westen, daher
das ganze Vorkommen etwas überraschend ist. F. = 24 ha. Walten-
berger, Orographie der Allg. Alpen, 2. Auf!., S. 20.
Firnfeld am Hochvoge 1 (2589m), der Kalte Winkel genannt.
Zwischen hohen Felswänden eingebettet, nach Nordosten gerichtet, bis
zu 40° geneigt, ein echter Schluchtgletscher mit Schattenlage, wie
schon der Name sagt. F. = 15 ha ca.
Die S.K. 16, III hat zwei kleine Firnfelder an der Ostseite der
H interen Wilden (2433 m), von denen in der Litteratur nichts berichtet
wird. Hingegen bestehen am Gr. Krottenkopf oder Hermannskahrspitze
(2655 m), sowie an der östlich davon gelegenen Marchspitze (2615 m)
Firnfelder, welche die S.K. nicht bringt (Spiehler).
3. Nordtiroler Kalkalpeu.
W etter steingebirge.
Plattacherferner. F. — 228 ha, gemessen nach Waltenberger,
Orographie des Wettersteingebirges, Augsburg 1882, Lampart, Tafel 3.
Ein unzweifelhaft oberhalb der Schneegrenze existierender Glet
scher, der durch keinerlei Schattenlage begünstigt ist. Seine Neigung
(12°) geht im allgemeinen nach Ost; doch ist der linke ; nördliche Teil
unterhalb der Zugspitze etwas höher gelegen als der rechte, südliche,
und es macht sich daher noch eine zweite Neigung gegen Süd be
merkbar. Der höchste Punkt der Umrahmung, die Zugspitze (2960 m),
liegt im Norden, so dass der Gletscher von hier keine Beschattung
gewinnt. Der Westrand und der Südrand sinken nur an wenigen
Stellen unter 2700 m. In derselben Höhe liegen auch die höchsten
Punkte des Gletschers, und zwar im äussersten Nordwesten des Firnfeldes,
unterhalb der Sonnspitze (2794 m). Eine eigentliche Zungenbildung fehlt.
Die tiefsten Punkte liegen nach Waltenberger ca. 2340 m hoch x ), und
es dürfte somit das Sammelgebiet ungefähr in einer Höhe von 2500 m
beginnen. Vom Schneefernerkopf (2869m), zieht sich eine Mittelmoräne
herab, welche den Gletscher in zwei Teile scheidet. Spalten sind in
folge der gleichmässigen Senkung des Bodens selten, nur an den stark
erwärmten Zugspitzwänden finden sich grosse Randklüfte. Messungen
über Veränderungen liegen nicht vor, doch berichtet Waltenberger, 1. c.
S. 43, dass nach einer Aufnahme von 1830 eine Verkleinerung un
zweifelhaft erscheine.
Auf dem Platt, d. i. derselben Hochfläche, liegen noch zwei
kleine Schneeansammlungen, nämlich der sogenannte kleine Schnee-
0 Nach Scklagintweit (Neue Untersuchungen, S. 529) 2480 in (7633 Par. Fuss).