Volltext: Die Gletscher der Ostalpen

Flächeninhalte. 
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schwachen Rückgang in der Länge. Das Einsinken ist auch hier be 
deutend. So haben wir gesehen, dass der hierdurch hervorgerufene 
Eisverlust bei der Pasterze überaus gross ist. Der Unteraargletscher 
vertritt diese Gattung in der Schweiz. 
Es scheint also, dass im allgemeinen die Unterscheidung, welche 
Forel (Jb. S.A.C., XXII) zwischen Gletschern mit grosser und geringer 
Aktivität gemacht hat, zurückzuführen ist auf die Unterschiede der 
Neigungswinkel. Bei Gletschern, bei denen durch starke Neigung, sei 
es im Firnfeld, sei es in der Zunge, der Zuwachs der Vorstossperioden 
rasch thalabwärts gefördert wird, macht sich diese Vermehrung der 
Masse in einer Verlängerung der Zunge sehr bemerklich. Der Rück 
gang, der die; aussergewöhnlich weit vorgeschobenen Partien zerstört, 
wird dann ebenso auffallend. Diese Erklärung ist nicht neu, es schieii 
aber nicht unwichtig, festzustellen, dass sie durch die Erscheinungen 
unseres Beoba<?htungsgebietes bestätigt wird. 
Um eine Vorstellung von den Eismengen zu erhalten, um welche 
sich die Vergletscherung unseres Gebietes im Verlauf der letzten Rück 
gangsperiode verkleinert hat, habe ich folgende Berechnung angestellt. 
Wir besitzen Bemessungen des Eis Verlustes mehrerer Gletscher, 
so der Pasterze, des Gepatsch-, Mittelberg-, Vernagt-, Sulden-, Glieder-, 
Horn- und Obersulzbachgletschers. Diese Gletscher besitzen 12 730 ha 
Flächeninhalt und haben zusammen 786 Millionen Kubikmeter Eis ver 
loren; somit kommt auf einen Quadratmeter Flächeninhalt 6,174 cbm 
Eisverlust. 
Wenn dieses Verhältnis für alle Gletscher des Beobachtungs 
gebietes gilt, welche einen Flächenraum von 146 187,2 ha besitzen (siehe 
unten), so beträgt der gesamte Eisverlust desselben 9 026,162,858 cbm 
oder über 9 cbkm. Dabei ist das Einsinken der Firnfelder noch nicht 
gerechnet, sondern nur die Verkleinerung der Eiszungen. Welche Schnee 
mengen notwendig sein würden, diesen Verlust zu ersetzen, und welche 
Vermehrung der Niederschläge im Verhältnis zu den gegenwärtigen 
eintreten müsste, wäre nicht schwer auszurechnen. 
5. Flächeninhalte der Gletscher der Ostalpen. 
Name der Gruppe 
Zahl 
der 
Glet 
scher 
Flächenraum 
in Hektaren 
I. Nördliche Kalkalpen 
31 
2692,6 
1. Rhätikon 
3 
414 
2. Allgäuer und Lechthaler Alpen 
17 
342 
3. Wettersteingebirge . 
2 
276 
4. Berchtesgadener Alpen 
3 
618,6 
5. Dachsteingebirge 
6 
1042
	        
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