Volltext: Die Gletscher der Ostalpen

X. Südliche Kalkalpen. 
1. Brentagruppe. 
Litteratur. Compton, Topographisches und Touristisches über die Brenta 
gruppe. Zsch. AY. 1884, S. 194. Mit Abbildungen und einem Kärtchen. An 
sicht: Panorama vom Dosso del Sabbione bei Pinzolo, Zsch. AY. 1885. Ygl. 
auch Jahrbuch der Societä degli Alpinisti Tridentini. 
Von allen Gruppen der südlichen Kalkalpen weist die Brentagruppe 
verhältnismässig die stärkste Vergletscherung auf. Denn obwohl sie 
keine grössere Hochfläche besitzt, welche einen Gletscher von beträcht 
licher Ausdehnung tragen könnte, so übertrifft der vergletscherte Raum 
durch die Summe kleiner Gletscher die mit einem Plateau ausgestattete 
Palagruppe und erreicht fast die Marmolata (Palagruppe 351 ha, Brenta 
gruppe 464 ha, Marmolata 494 resp. 526 ha). 
Der eigentümliche turmartige Aufbau der Gipfel, von welchen 
mehrere die Höhe von 3000 m überschreiten, bedingt, dass Gletscher 
von dreierlei Art Vorkommen. Da einige derselben so massiv gebaut 
sind, dass sich Gipfelplateaus entwickeln können, so finden wir Gipfel- 
firne, so auf der Cima Tosa und Cima Brenta. Zwischen den einzelnen 
Stöcken ziehen sich häufig enge, steile, mit Schnee gefüllte Schluchten 
herab, wie z. B. die Vedretta di Crozzon. Endlich breiten sich am Euss 
der Wände auf den Schutthalden und Karrenflächen, welche sie um 
geben, kleine Gletscher aus, welche aber doch viel zu gross sind, um 
einfach als Lawinengletscher aufgefasst werden zu können, wie der 
untere Tosagletscher, die Vedretta dei Fulmini und viele andere. 
Die O.A. von 1870 war bezüglich dieser Gruppe sehr verbesserungs 
bedürftig. Durch die Güte der Direktion des k. k. militärgeographischen 
Instituts erhielt ich Pausen der Ergebnisse der in den letzten Jahren 
veranstalteten Reambulierung, welche allerdings sehr bedeutende Ab 
weichungen zeigen. Die Sp.K. ist für diese Gruppe völlig unbrauchbar 
geworden; das Kärtchen auf Tafel 2 zeigt den neuesten Stand unserer 
Kenntnis. Auch Mie Karte Comptons in Zsch. 1884 erweist sich be 
züglich der Höhenzahlen und der Situation vielfach unrichtig; für die 
Nomenklatur wird sie immer die wertvollste Quelle bleiben.
	        
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