Untersulzbach.
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Das Grosse Jaidbachkees der A.V.K., Joachkahrkees der Sp.K.,
Hinteres Gross-Joabachkees Sonklars (177,6 ha), zieht nordöstlich von
der Schlieferspitze in das Grosse Jaidbachkahr hinab und bildet da eine
lange, spitze Zunge.
Das Kleine Jaidbachkees der A.Y.K., Mittleres Gross-Joabach-
kees Sonklars (136,8 ha), im Thal des Kleinen Jaidbaches. Unmittelbar
westlich, nur durch eine Felsrippe getrennt, liegt ein zweiter kleiner
Gletscher von 66 ha, welchem wohl der Name Weiglkahrkees zu
kommen müsste, sobald man es überhaupt selbständig stellen will.
Im selben Kahr, am Südosthang des Foisskahrkopfes, liegt noch ein
dritter Gletscher mit 24 ha.
Das nächste Kahr, das Seekahr, birgt ebenfalls einen kleinen
Gletscher mit 19,2 ha, den Sonklar Söllenkahrgletscher nennt.
Auf der letzten Erhebung dieses Kammes, der im Hüttelthalkopf
nochmals zu 2957 m ansteigt, liegen drei kleine Gletscher: das Hüttei
th alkees mit 120 ha = Sonklars Breitlahnerkees; dann einer nördlich
der Federspitze der A.Y.K. = Sonklars Federkahrgletscher mit 20 ha,
und einer östlich derselben = Sonklars Schwarzwandgletscher mit 30 ha.
Die Zeichnung auf Sonklars Karte ist übrigens an diesen Nebenkämmen
•So unvollkommen, dass es sehr schwer ist, die Einzelheiten mit denen
der neueren Karten zu identifizieren.
c) Untersulzbachthal.
Das enge, schluchtartige Untersulzbachthal beherbergt einen
•Gletscher, dessen Zunge und Firnfeld sich ebenfalls durch schmale und
gestreckte Gestalt auszeichnen. Der Hauptteil des Firnfeldes liegt
zwischen Gross- und Klein-Venediger in einer langen, aber nur etwa
1300 bis 1500 m breiten Mulde; ausserdem erhielt früher der Gletscher
von sehr ausgedehnten Gehängefirnen sowohl der linken als rechten
Thalseite bedeutenden Zuwachs. Die AV.-Karte stellt nach der O.A.
von 1871 die Sache so dar, dass der linkseitige Gehängegletscher,
das Käferfeld kees (432 ha), nur mehr mit einer Zungenspitze sich
in das Bett des Hauptgletschers hinabdrängt, während der grösste
Teil desselben den Zusammenhang, der früher offenbar vorhanden war,
bereits verloren hat. Am rechten Thalgehänge ist der Zusammenhang
jedoch noch ein vollständiger. Gegenwärtig (1887) ist er aber auch
auf dieser Seite gänzlich verloren gegangen.
Von der Hohen Fürlegg auswärts gibt es jetzt nur mehr zwei
nicht sehr grosse Gehängegletscher, welche hoch über der Sohle des
Untersulzbachthaies zu Ende gehen, so dass unter die Höhenlinie von
2800 m nur wenige Lappen hinabreichen. Man kann jetzt vom Uüter-
sulzbachthörl ins Untersulzbachthal gelangen, ohne mehr als einige
hundert Meter über Eis zu gehen: ein Weg, der gegenwärtig seiner
Spaltensicherheit wegen von den Pinzgauer Führern auf der Rückkehr
von der Pragerhütte häufig eingeschlagen wird. Die Verkürzung der
Zunge muss nach einer so gewaltigen Verkleinerung des Firnfeldes
wohl eine sehr bedeutende sein und war es schon 1882, als ich den