Volltext: Die Gletscher der Ostalpen

Höhe der Schneegrenze. 
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trennt, findet sich nordwestlich an der Kraspesspitze ein zweiter mit 
13,5 ha. Ende etwa bei 2600 m? 1 ) 
Die übrigen Gletscher, sämtlich an die Nord- oder Ostseite der 
höchsten Gipfel angelehnte kleine Kahrfirne, sind: 
Der Achenkoglgletscher Pfaundlers, an der Nordostseite des 
Acherkogl (Sp.K.), 51 ha. 
Ein bei Pfaundler und in der Sp.K. unbenannter Gletscher* 
im Hintergründe des (Kühetaier) Längenthaies, 54 ha. 
Ein Gletscher an der Ostseite des „Hohen Wasserfall“, 59,4 ha. 
Drei Gletscher im Hintergrund des Finsterthaies mit 162, 59,4 
und 16 ha. Ein Gletscher von 27 ha an der Villerspitze. 
3. Höhe der Schneegrenze. 
Der allgemeine Ueberblick lehrt, dass die Verhältnisse denen 
des Oetzthales ähnlich sind, allerdings' mit einer Neigung zu einer 
tieferen Lage der Schneelinie als dort. Die kleinen Gletscher endigen 
in der Kegel oberhalb 2600 m; auf den Nordgehängen nahe dieser 
Linie , auf den südlichen um 2 bis 300 m höher. Nur in den nörd 
lichsten Verzweigungen der Gruppe werden einige Gletscher mittlerer 
Grösse von dieser Linie geschnitten; sie läuft auch nur selten über 
vollkommen begraste Hänge. Die höchsten derartigen Lagen finden 
sich in der Timmelalpe im obersten Passeyer, also dem südlichsten 
Teil der Gruppe. 
Betrachten wir die grösseren Gletscher, so finden wir, dass sich 
die Räume oberhalb und unterhalb 2600 m verhalten: 
beim Uebelthalferner wie 8,4 : 1 beim Sulzthalerferner 7 : 1 
„ Alpeiner „ „ 9,3: 1 „ Sulzenauer „ 5,9 : 1 
„ Lisenser „ „ 9,6:1 im Mittel wie 8:1. 
„ Hochmoos „ „ 7,9: 1 
Um zu dem mittleren Verhältnis 3 : 1 zu gelangen, müssen wir 
überall bis gegen 2800 m hinaufgehen. So beim Uebelthalferner auf 
2760 m, wo wir gerade an den Rand des oberen Absturzes .kommen 
und wozu auch das Auftreten schneefreier Stellen unterhalb des Han 
genden Ferners vortrefflich stimmt. Ebenso werden wir beim Alpeiner 
ferner bis in die gleiche Höhe kommen. Beim Lisenser möchte man 
fast noch auf höhere Lage raten, doch kann der Mangel einer regel 
mässigen Zunge auch ein kleineres Verhältnis als 1 : 3, etwa 1 : 4 oder 5, 
herbeiführen, wonach wir auch auf 2800 m kommen. 
Dazu stimmt auch das Verhalten eines recht ebenen Gletschers, 
der uns als eine Art Plateaugletscher dienen muss, nämlich des Winne 
bach- oder Bachfällengletschers im Sulzthal. Hier muss die Grenze 
mit Notwendigkeit bei 2800 m liegen. Ein höheres Hinaufrücken ‘ist 
ausgeschlossen, denn bei 2900 m wäre das Sammelgebiet schon kleiner 
als das Schmelzgebiet; nähmen wir aber 2700 m als Grenze, so würde 
umgekehrt das Schmelzgebiet fast ganz verschwinden. 
] ) Da die Isohypsen in der Sp.K. auf Geröll nicht ausgezogen sind, so ist 
in solchen Gegenden, wo mir nur die Sp.K. zu Gebote steht, die Feststellung der 
Höhenverhältnisse in unserer Region fast unmöglich. 
Richter, Die Gletscher der Ostalpen. 
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