Volltext: Die Gletscher der Ostalpen

Gurgiergebiet. 
161 
Verbindung tritt, jetzt aber getrennt ist. F. = 102 ha. Im Jahre 1772 
war der Latschferner zugleich mit dem Vernagt im Vorrücken (Wal- 
cher, samt Abbildung). 
Bei den Gletschern des nächsten, ebenfalls noch ähnlich gebauten 
Kahres herrscht in der A.V.K. eine Verwirrung in den Namen. Ich 
scheide mit Sonklar den eigentlichen Kahrgletscher als Steinigen 
Ferner mit 271,8 ha aus und nenne Glasaiferner nur die dem 
Abhange der Gampelspitze gegen Vent zu ungehörigen Schneefelder. 
F. = 38,4 ha. 
Von hier ab verschmälert sich der Kamm so, dass die oben 
beschriebene Kahrbildung aufhört und die Höhenlinie in die Mitte 
zwischen beide Thäler rückt. Es liegt daher auf der Westseite nur 
mehr ein schmaler Firnstreifen, der Lobkarferner der A.V.K., Lob 
ferner Sonklars, mit 72 ha. 
4. Gurglergebiet. 
a) Die grossen Gletscher des Thalhintergrundes. 
Der Gur gier fern er. Besonders ausführlich behandelt von Son 
klar S. 80 u. ff., genaue Karte im Atlas (viel wertvoller als die anderen 
aus Pitz- und Kaunsertlial); ausserdem noch einmal Zsch. AV. 1877, 
S. 1, „Studie über den Gurgiergletscher“. Richter, Verhandlungen 
des 4. deutschen Geographentages, S. 90. Zur Geschichte auch Walcher 
S. 51 und Stotter S. 25. Vorzügliche Photographien aus dem Jahre 1884 
von Würthle in Salzburg. 
Dieser Gletscher ist neben dem Vernagt wohl der am genauesten 
studierte unseres Gebietes. Er gehört dem Typus des Hochjochferners 
an. Er besitzt ein sehr flaches, langes und im Verhältnis zu dieser 
Länge schmales Firnfeld. Der Uebergang von diesem zur Zunge ist 
ganz unmerklich, jede Grenzlinie zwischen beiden eigentlich willkür 
lich. Auch die Zunge ist im ganzen schwach geneigt, wenn auch 
stärker als das Firnfeld. Sie erfährt nur bei 2600 m eine leichte 
GefällsVermehrung, welche zu stärkerer Zerklüftung Anlass gibt. 
Das spitzige Ende liegt in der engen Erosionsschlucht des Gletscher 
baches und bildet dort einen sehr steilen Abschwung (Meereshöhe 
2200 m). 
Das Firnfeld erhält auch Zuflüsse von den schneebedeckten Hängen 
des Venterkammes, welcher gegen diese Seite ziemlich steil geneigt 
ist (siehe oben). Sonklar unterscheidet sie mit folgenden Namen: 
Kleeleitenspitzzufluss, Oberer und Unterer Schalfkahr-, Oberer Fir- 
misankahrzufluss. Alle vier standen im Jahre 1856 mit dem Gurgler- 
gletscher in voller Verbindung. Diese Verbindung hat seither für den 
letzten und die Hälfte des vorletzten aufgehört, wie man aus einer 
Photographie von 1884 entnehmen kann. 
Die Masse der verschiedenen Abteilungen des Gletschers sind: 
Richter, Die Gletscher der Ostalpen. 11
	        
Waiting...

Nutzerhinweis

Sehr geehrte Benutzerin, sehr geehrter Benutzer,

aufgrund der aktuellen Entwicklungen in der Webtechnologie, die im Goobi viewer verwendet wird, unterstützt die Software den von Ihnen verwendeten Browser nicht mehr.

Bitte benutzen Sie einen der folgenden Browser, um diese Seite korrekt darstellen zu können.

Vielen Dank für Ihr Verständnis.