Volltext: Die Gletscher der Ostalpen

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Oetzthaleralpen. 
c) Grat zwischen Pitz- und Oetzthal. PitzthalerSeite. 
Auch hier ist der Westabhang der steilere, und zwar in einem 
solchen Grade, dass die Vergletscherung trotz einer Höhe des Kammes 
von durchaus über 3000, meist über 3200 m ganz unbedeutend bleibt. 
Allerdings ist hier der steilste Abfallswinkel der ganzen Gebirgsgruppe 
zu finden, nach Sonklar S. 257:31° 56'. 
An der Nordwestseite des Puikogels liegen zwei Firnfelder von 
84 und 72 ha, welche bei Sonklar zwar angedeutet, aber nicht benannt 
sind. Da sie auch in der A.V.K. einer Benennung entbehren, so könnte 
man sie vielleicht nach dem kleinen Seitenthale, dem sie angehören, 
WeissmaurachfQrner benennen. Ende etwas unter 2600 m. 
Als ein hochgelegener Gipfelfirn erscheint hierauf die 64,8 ha 
grosse Schneefläche, welche Sonklar Hoher Geigengletscher nennt, und 
ebenso die nächste mit 19,2, welche er als Bradlerjochgletscher (Breit 
lehn erj o ch gletscher) bezeichnet. 
Weiter nördlich ist an diesem Kamme in der O.A. nur mehr 
ein Firnflecken eingezeichnet, welcher der Nummer 86 Sonklars, dem 
Blöd er gletscher, entspricht mit 20 ha. Die Nummern '87 und 88, 
Ranach- und Reiserkogelgletscher Sonklars, sind auf der O.A. nicht 
vorhanden. 
3. Ventergebiet. 
a) Die grossen Gletscher des Rofenthales. 
Der Hochjochgletscher. F. = 1243 ha. Ansicht von Engel 
hardt, Wien 1867, Reiffenstein. Hier im Herzen des grossen Oetz- 
thaler Gebirgstockes, wo die Erosion die Thäler noch am wenigsten 
tief eingeschnitten hat, begegnen wir einem neuen Gletschertypus, bei 
welchem nicht nur die Firnfelder flach verlaufen, sondern auch die 
Zungen keine Gelegenheit haben, über steile Thalstufen sich hinab 
zuschwingen und tiefere Gebiete zu erreichen. Sie breiten sich daher 
verhältnismässig weit aus, sind nur um wenig schmäler als das Firn 
becken und endigen in bedeutender Meereshöhe. 
Der Grund, warum hier und im Gurglthal diese Form mehr 
mals wiederkehrt, ist der Mangel der Stufenbildung in diesen Thälern. 
Ungleich den Tauernthälern oder dem Pitz- und Kaunserthal, ziehen 
sich das Rofen-, Nieder- und Gurglthal in gleichmässiger Neigung 
als enge Gräben ohne Thalsohle bis zu den Gletschern empor, deren 
Enden dann als schmale unnahbare Lappen in die wilde Erosions 
schlucht hinabhängen, in welcher der Bach entströmt. Solchen Gletschern 
ist im allgemeinen die jetzige Rückgangsperiode viel weniger anzu 
merken als anderen. So besonders dem Hochjochgletscher, bei welchem 
ein Rückgang in der Horizontalen durch seine Lage allerdings fast 
ausgeschlossen ist. Doch ist er nicht unbedeutend eingesunken. Die 
Höhe des Endes gibt Sonklar (nach Schlagintweit?) mit 2273 m an; 
doch scheint dies nach der O.A. unmöglich, da die Höhenlinie von 
2300 viel tiefer unten, als das Eisende je gewesen sein kann, über
	        
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