Volltext: Die Gletscher der Ostalpen

Trafoiergebiet. 
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an der Nordseite der Punta della Sforzellina, der nächste mit 84 ha 
an der Westseite der Sforzellina, des Ueberganges vom Val Gavia 
ins Val Bormina, ein dritter mit 36 ha westlich und ein vierter mit 
26 ha östlich vom Gipfel des Corno dei tre Signori (3359 m). 
Durch den Gaviapass hängt mit der genannten Spitze und da 
durch mit der ganzen Gruppe eine ausgedehnte Bergmasse zusammen, 
welche östlich vom Val Furva, westlich von der Adda und südöstlich 
vom Oglio eingeschlossen wird. Dieselbe hat ihren höchsten Punkt im 
Monte Sobretta (3296 m) und zeigt sich auf Blatt 20, III der Sp.K. 
als an drei Stellen bedeutend vergletschert. Die neue italienische O.A. 
bestätigt dieses Bild nicht. Gletscher finden sich in grösserer Aus 
dehnung nur um den erwähnten Gipfel gelagert, ausserdem einige 
kleinere am Monte Gavia. 
Die Gletscherzeichnung der italienischen O.A. ist, wie erwähnt, 
nicht sehr deutlich, so dass die nachstehenden Zahlen keine grosse 
Sicherheit beanspruchen können. 
Der östliche Gletscher an der Sobretta misst 132 ha, der nörd 
liche 108 ha, der westliche 165,6 ha. 
Ferner finde ich an der Cima Savoretta (3094 m) einen Gletscher 
von 43,2 ha, am Monte Gavia (3223 m) einen mit 36 und einen mit 
12 ha, an der südlich davon gelegenen Cima Monticello (3177 in) 
zwei mit 24 und 28,8 ha. 
f) Trafoiergebiet. 
Der Obere Ortlerferner. Der massive Gipfel des Ortler 
selbst ist der Träger einer ansehnlichen Firnmasse, die von dem ge 
räumigen „Oberen Plateau“ ausgehend in grossen Wellen und Stufen 
sich nach Nordwest hinabsenkt. Während am oberen Rand der so 
genannten „Hinteren Wandeln“, sowie auf der Seite nach Sulden der 
Firn an den Wänden abbricht und den Unteren Ortlerferner, den 
Marlt- und Bnd-der-Weltgletscher nährt, senken sich nach Nordwest 
zwei steile Eiszungen durch die aus der Geschichte der Ortlerbestei- 
gungen bekannten Schluchten „Stickle Plais“ und „Hohe Eisrinne“ 
bis auf 2500 und 2600 m hinab. 
Dass auch dieser hochgelegene Firn sich in den letzten Jahren 
gesenkt hat, scheint daraus hervorzugehen, dass die grosse Spalte 
unter dem Plateau, welche früher nur mit einer Leiter überwunden 
werden konnte, seit mehreren Jahren geschlossen ist. Doch möchte 
ich solchen Veränderungen keinen besonderen Wert beilegen, ebenso 
wenig als den von Mojsisovics, Oest. Jb., II, S. 265, mitgeteilten Ver 
änderungen des Gipfels. In solcher Lage ist es in erster Linie der 
die Schneemassen umlagernde Wind, der die Formen bestimmt, nicht 
so sehr deren Quantität. Der Flächeninhalt des Oberen Ortlerfirns 
beträgt 199,2 ha (Payer 193). Der Ortlerkamm selbst trägt auf der 
Trafoierseite nur noch^ einen kleinen Gletscher, den Tabarettaferner, 
mit 24 ha. 
Der Untere Ortlerferner. (Genauere Beschreibung bei Payer 
Trafoi, S. 9.) Ein sehr steiler Gletscher, welcher an der 3400 bis 3600
	        
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