Volltext: Die Front in Tirol

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Erdenwinkels. Der See tief unten in seinem unbeschreib¬ 
lichen Blau, die graugrünen Felskolosse in phantastisch 
gewaltigem Jug, darüber treibende Wolken in strahlen¬ 
der Helle. Zum Überfluß hat sich hier und dort ein Steng- 
lein roten Mohns am Horizont des Erdwalls gastlich 
niedergelassen, das gibt nun den entzückendsten Vorder¬ 
grund. Sind solch idyllische Betrachtungen an einem Orte 
ungeheuerlichen Ernstes, wie es dieser ist, erlaubt? Warum 
soll ein großes Problem die Vielheit der Welt gefährden? 
Man braucht nur mit diesen braven Soldaten hier eine 
Weile zu reden, um zu erkennen, wie sehr sie sich ihr war¬ 
mes, vielgestaltiges Menschentum in all seiner inneren 
Heiterkeit und opfermütigen Zuversicht zu behaupten 
wußten. Sie stehen hier alle im Dienste einer großen 
und gerechten Sache. Das wirkt befreiend, hebt aus der 
Alltagskleinlichkeit empor und läßt, vielleicht weil auch 
der Bruder Tod ein ortlein mitspricht, das ewig bunte, 
grausam schöne Leben in jeglicher Form willkommen sein.
	        
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