Volltext: Die Front in Tirol

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„Gloria, Gloria, Gloria, Viktoria! 
Mit Herz und Hand fürs Vaterland, fürs Vaterland! 
Die Vöglein im Walde, die singen ja so wunderschön: 
In der Heimat, in der Heimat, da gibt's ein Wiedersehn/' 
Näher und näher kam eS, wurde deutlicher. Schon 
war es wie der starke getreue Schritt einer marschierenden 
Tausendschar zu ahnen. Mein Fenster ging auf den 
Walterplatz. Er lag verlassen da, im Mondschein wie ver¬ 
zaubert. Den ganzen Platz beherrschte das schöne Denk¬ 
mal Herrn Walters von der Vogelweide. Es war das 
einzig Menschliche in der ganzen steinernen Runde und 
auch er, der Meister, war ja schließlich versteint. Das 
Mondlicht aber geisterte mit wunderlichen Schatten in 
seinem sinnenden Antlitz und in den schweren Falten 
seines Mantels herum. Und da kam es bereits um die 
Ecke marschiert, in kriegerisch beschwingten Doppelreihen, 
Schulter an Schulter, ausgreifend im Schritt, dem wulstig 
gepackten Rucksack zum Trotz, Soldaten, ein Regiment 
der Tiroler Kaiserjäger, neue Reservetruppen, von einem 
Nachtmarsch heimkehrend. Jetzt setzten sie eben an zum 
vollen Chorus: 
„Ich hatt einen Kameraden, 
Einen bessern findst du nit. 
Die Trommel schlug zum Streite, 
Er ging an meiner Seite. 
Gloria, Gloria, Gloria, Viktoria." 
Die nun folgenden Minuten bleiben mir für immer 
unvergeßlich. Kompanie hinter Kompanie marschierte
	        
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