Volltext: Jahrbuch der Innviertler Künstlergilde 1928 (1928)

Wärzlandschaft 
täuschend ähnlich, aber vielleicht im kleinen 
Zuge völlig gleich war. So schafft auch Wei— 
dinger. 
Wie unablässig er bemüht ist allem Sicht— 
baren hinter seine Geheimnisse zu kommen, 
das verraten seine Zeichnungen und Auqua— 
relle. In den Ausstellungen der Innviertler 
Künstlergilde und im Wiener Künstlerhause 
waren Proben davon zu sehen. Sie zeigten, 
daß Weidinger schon in diesen Skizzen und 
Studien beim bloßen Vachbilden nicht stehen 
bleibt, daß auch in diesen teils sorgfältig 
durchgearbeiteten, teils rasch und kühn ent— 
worfenen Blättern immer der Gesamteindruck 
stärker ist, als die Wirkung des Einzelnen, 
daß das Kleinste, auch wenn es den alleini— 
gen Gegenstand ausmacht — ein Baum, ein 
Haus — durch ihn zu einem Größeren, Rei— 
heren, Vielsagenden wird, sodaß wir im ge— 
vissen Sinne mehr zu erblicken glauben, als 
eigentlich dargestellt ist, und daß umgekehrt 
auch die größte Summe von Einzelheiten — 
ein Wald, eine Stadt — von ihm zu einem 
reinzigen und einfachen Ganzen zusammenge— 
aßt wird, das in den dargestellten Formen 
iuch die Seelenstimmung des Künstlers und 
zugleich etwas besonderes vom Wesen der 
Zache ausdrückt. Da war im Künstlerhaus ein 
Aquarell zu sehen, das Begräbnis des Lan— 
deshauptmannes Hauser in Linz darstellend. 
Der stattliche Leichenzug, mit seinem lirchli— 
hen Gepräge, bewegt sich über den Haupt— 
platz, umgeben von einer dichten Menge, die 
auch in den Toren und Fenstern der beflagg— 
en Häuser sich drängt und staut. Die Linien 
und Farben dieses Gewoges fließen ineinan—
	        
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