Volltext: Die Städte des Inn-Salzachgaues [20. Heft] (20. Heft / 1924)

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war Mer von 1389 bis 1556 an Salzburg verpfändet. Das Schel 
lenbergersalz mußte immer seinen Weg durch die salzburgischen Lande 
nehmen. Es ging unter dem Namen „Halleiner-Salz". Die Verfrach 
tung und der Kaufpreis des Schellenberger-Salzes führte oft zu 
Reibungen zwischen Salzburg! und Berchtesgaden. Als im 16. Jahr 
hundert die Salzlager am Goldenbach aufgelassen würden, leitete 
man die Soole von dem im Folgenden zu besprechenden Petersberg 
nach Schellenberg. Im Jahre 1805 würde das Schellenberger.Sud 
haus nach fast 600jährigem Bestände aufgehoben. 
Im Laufe des 15., 16. und 17. Jahrhunderts wurden im 
Innern des Berchtesgadener Landes eine Reihe neuer Salzlager 
aufgefunden und ausgebeutet. Im Jahre 1507 schlug Fürstpropst 
Rainer den Petersberg auf, um die Mitte des 16. Jahrhunderts 
kamen eine Reihe neuer Salzvorkommen dazu, so die Quelle an 
der Thann, die Grube an der Gmundbrücke. Im Jahre 1558 wurde 
der wichtige Salzbergbau am Frauenberg, bald nachher der Grieß- 
städter Berg eröffnet, dem dann 1628 der Ferdinandsberg folgte. 
In den Jahren 1826—29 wurde der Ludwigsberg überm Petersberg 
aufgeschlossen. 
Für die zahlreichen neuen Salzfundstätten genügte die Schellen 
berger Pfanne nicht mehr, sie lag auch nicht sehr günstig; deshalb 
wurde im Jähre 1556 zu Frauenreut unweit Berchtesgaden eine 
große Siedeanlage geschaffen. Größere Schäden erlitten die neuen 
Berglaue im Jahre 1577, indem durch unvorsichtiges Graben vier 
zehn Sudwerke eingingen. In diesem Jahre mußte Schellenberger- 
Salz nach Reichenhall geführt werden. 
Im Gegensatz zum Schellenbergersalze, das seinen Weg über 
Hallein nahm, ging das Salz von den Pfannen zu Frauenreut über 
Reichenhall nach Bayern. Die wiederholten Anschläge, die Salz 
burg auf Berchtesgadens Freiheiten machte, trieb dieses Land im 
mer mehr in die Hände Bayerns. In den Jahren 1392—1409 hatte 
Salzburg vorübergehend Berchtesgaden einverleibt und 1611 hatte 
Wolf Dietrich das Stiftsland besetzt. Trotz der Ergiebigkeit der Sa 
linen wurde die finanzielle Lage Berchtesgadens immer trauriger. 
Der letzte Fürstpropst Schroffenberg sah sich genötigt, die Saline 
mit den Wäldern gegen eine Jahresrente von 50.000 Gulden an 
Bayern zu verkaufen. Der Einspruch Salzburgs verhinderte vorerst 
die Ausführung dieses Abkommens. Die Säkularisation im Jahre 
1803 vernichtete aber die staatliche Selbständigkeit Salzburgs und 
Berchtesgadens. Im Jahre 1810 kam Berchtesgaden dauernd in 
den Besitz Bayerns. 
Berchtesgaden, Reichenhall, Traunstein und RosenheiM waren 
die Salinenorte des jungen Königreiches Bayern. 
Hall in Tirol. 
Während Funde in Reichenhall und Hallein den Ursprung der 
Saline bis in vorgeschichtliche Zeiten zurückverlegen, reicht die Ge 
schichte der Haller Saline gleich der Berchtesgadens nur bis ins
	        
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