Die digitale Landesbibliothek Oberösterreich

Der fleißigste Mann des Staates 
Last von sechsundachtzig Jahren seine Schultern 
drückte, überharte Schläge sein Gemüt erschüttert 
hatten und die Dauer seiner Regierung ohne 
Beispiel in der Geschichte ist. Es waren — bis 
auf wenig Tage — achtundsechzig Jahre! Und 
es waren achtundsechzig Jahre voll unausgesetzter 
strenger Arbeit, die ihms chließlich zur oft tröstenden 
und das Gefühl der Vereinsamung zerstreuenden 
Gewohnheit geworden war. 
Denn es ist dem Beherrscher von Osterreich⸗ 
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wären es die genialsten und verdientesten, das 
Regieren zu überlassen und sich lediglich ihren 
Vorschlägen anzuvertrauen. Das ganz eigen⸗ 
artige Staatswesen der Donaumacht, das die 
Staatsrechtslehrer bisher vergebens in eine end— 
gültige Formel zu bringen bestrebt waren, er⸗ 
fordert das persönliche Eingreifen der Krone 
in fast jedes wichtigere öffentliche Geschäft. Bei 
der Vielheit und Verschiedenheit der Völkerschaften 
und Länder, die diese Monarchie in sich faßt, 
und bei den oft unausgleichbar scheinenden Gegen⸗ 
sätzen, wie sie die Impulse der Zeit mit sich bringen, 
ist es oft nur der von allen anerkannten Autorität 
des Herrschers möglich, zu vermitteln, Wider⸗ 
strebendes in Frieden und Ordnung zu schlichten, 
Aspirationen der Teile auf Kosten des Ganzen 
zurückzudämmen. Unter dem Gesichtspunkt dieser 
—VR 
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