Volltext: Die Stadt Braunau a. Inn und ihre Umgebung

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die uns auch in Zeiten nach der Erbauung des 
Klosters begegnet, hat K. Schiffmann in einer sehr 
lesenswerten Arbeit: „Zur Baugefchichte Hanshofens" 
(Diözefan-Archiv V. Band) ausführlicher behandelt. 
Ms im Jahre 1243 Hanshofen zerstört wurde, lag 
nach dem Berichte der TTlattfeer Annalen das fzaus 
des Führers (domum ducie), darin die Hofbeamten 
wohnten (curienses habitabant) zwischen der Kloster¬ 
kirche (monasterium) und Pfarrkirche (parochia). 
wir wissen nun und können es auf alten Stichen 
sehen, datz die Pfarrkirche zum heiligen Michael im 
jetzigen Zriedhofe stand, anschließend an die heute 
noch stehende gotische RundKapelle, die der Brau- 
nauer Bürger Schön 1336 dem heiligen Geist zu 
Ehren erbauen lieft. Nachgrabungen f), v. preen's 
im Jahre 1906 bestätigten das Vorhandensein alter 
Tttauern und Gewölbe im Umkreise des Turmes der 
heutigen Stiftskirche St. pankraz. Die sage der Pfalz 
ist somit ziemlich sicher erwiesen. Ludwig der Deutsche 
und Arnulf von Kärnten hielten sich mit besonderer 
Vorliebe auf ihrer Pfalz zu Nantesdorf auf. Letzter 
errichtete auch die Pfalzkapelle zum heiligen Pankraz, 
die in ihrer Lage wohl dem heutigen Chorraum der 
Stiftskirche entspricht. 
Um das Jahr 1125 wird das Augustiner=Chor= 
Herrenstift gegründet, die Kirche vermutlich in romani¬ 
schem Baustile aufgeführt. Aus dieser Zeit stammen 
nach Schiffmann möglicherweise die beiden Stein¬ 
löwen, die im heute zum Teil abgetragenen inneren 
klosterhos zu beiden Seiten eines Tores stehen. Sie 
zeigen in mancher Hinsicht den damals herrschenden 
sächsischen Einfluß. Nach der Zerstörung durch die 
©bernbetger Kriegsleute wurde die Kirche vermut¬ 
lich im gotischen Stile neu aufgebaut und 1283 durch 
den Bifcho.f von Regensburg eingeweiht. Auch aus 
dieser Zeit haben wir in gotischen Fresken und 
Schriftzeichen an der Gangwand hinter dem Chor 
spärliche Neste erhalten. Im 13. Jahrhundert wird 
auch ein Zrauenkloster erwähnt. Unter dem Propste 
Türndl wird dann nach dem bayerischen Erbfolge- 
Kriege zwischen 1508—1520 die Stiftskirche im spät-
	        
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