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uns Sumpfgelände daran, daß der Stadtbach nicht
nur den Festungsgürtel mit einem wasserring um¬
schloß, sondern auch das vorgeldnde unter Wasser
setzen konnte, von einem kluhensort, das hier stand,
haben sich keine Spuren mehr erhalten. Hn einer
idyllischen Mühle und mehreren Weihern vorbei¬
gehend, erreichen wir in 20 Minuten das Kirchlein
zum heiligen Valentin in tzaselbach. Schon von
außen erfreut uns der Einblick des einfachen, gotischen
Tufssteinkirchleins, dessen eine Seite eine mächtige
Epheutpand mit reizendem Grün verhüllt. Der schlanke,
ungegliederte Turm paßt recht gut zu dem stimmungs¬
vollen Bildchen.
Treten wir durch den gotischen Torbogen ins
Innere, so teilt uns eine lateinische Inschrift ober dem
Orgelempore mit, daß das Kirchlein im Jahre 1074
vom Bischof FUtmann von Passau eingeweiht und
das Innere im Jahre 1774 renoviert wurde.
)n diesem Jahre wurden sicher die Spitzbogen
der Fenster zum Txil vermauert, zum Teil abgerundet.
Huch die Märe entstammen wohl dieser Zeit des
Umbaues. Besondere Beachtung verdient der Hoch¬
altar, der in edlen, fast klassizistischen Formen ge¬
halten ist. (Ohne zu überladen, macht der Gold-
schmuck einen wirkungsvollen Eindruck Das Hoch¬
altarbild stellt den heiligen Valentin dar. )m Chor-
raume sehen wir acht Bilder, die Begebenheiten aus
dem Leben des heiligen Valentin vorführen. Sie ent¬
stammen der Zeit vor der Renovierung der Kirche,
denn am letzten Bilde erscheint das Kirchlein noch in
seiner alten, gotischen Gestalt. Den Trachten nach
dürften die Bildet vor Ende des 18. Jahrhunderts
entstanden sein. Sehnliche Darstellungen aus dem
seben des heiligen Valentin sehen wir auch an den
Fresken der Decke.
Fluch zur Volkskunde unseres Gebietes gibt
die Hafelbacher Filialkirche, die heute noch zur Pfarre
Hanshofen gehört, manchen Beitrag, eite Ueber¬
lieferungen erzählen, daß man noch im 19. Jahr¬
hundert am Valentinstage (7. Jänner) um das Kirch¬
lein ritt. Pferdeumritte haben sich ja in vielen Ge-