Volltext: Die Stadt Braunau a. Inn und ihre Umgebung

Gele, seine Gewebe u. f. w. Innaufwärts kamen 
norisches Eisen, auch weine (Weinberge in Regens- 
bürg und in der Wachau im Besitze der Klöster und 
Stifte des Inn-Salzachgaues), in späteren Zeiten Ge¬ 
treide aus Ungarn u. s. w. 
Die Technik dieser Schiffahrten war jahrhunderte¬ 
lang die gleiche. Innabwärts war das Wasser die 
Triebkraft für die Fahrzeuge, innauswärts zogen 
riesige Pferdegespanne, oft bei fünfzig Pferde, den 
Schisszug. Bm Schlitten Michael Zinks (im fteimat- 
Hause) ist ein derartiger Schiffzug dargestellt. Mancher¬ 
orts, wie in paffau, gab es eigene Zünfte der Schiff¬ 
zieher. Ein Teil der Schiffleute benützte flußaufwärts 
klbkürzungswege) ein solcher Schöffweg führte zum Bei¬ 
spiel von Braunau durch den Lachforst und über den 
kidenberg nach Lausen (Lausen war ein berühmter 
Schisserort, ähnlich Gbernberg). Erst Ende derSOer-jahre 
trat eine neue Kraft an Stelle der Pferdemuskeln — 
der Dampf. In den Jahren 1857—60 befuhren Dampfer 
den reihenden Inn, freilich nur kurze Zeit — dem 
Wettstreite der Eisenbahnen erlag die Inn-Salzach- 
Schiffahrt. (Ob für immer? — Mit dem Schiffverkehr 
stand auch das Marktleben der Inn-Salzachstädte in 
inniger Verbindung, wie am Jnnsttande Schiff neben 
Schiff lag, stand am breiten Marktplatz wagen neben 
wagen. )m heutigen firennmaper Gasthaus (Wasser¬ 
fink) waren große Stallungen für die Pferde der 
Schiffzüge, da Braunau eine Haftstation war. 
En großen Märkten wurde in der alten 
Kingelftrajze (heute Palmstrajze) alljährlich ein 
Schweinemarkt (Handel mit ungarischen Schweinen) 
abgehalten. Im gerbst fanden am Stadtplatze aus¬ 
gedehnte wollmärkte statt, Für den Wochenmarkt war 
der Montag bestimmt. 1 n der vier Stock hohen Schranne, 
die an der Stelle des heutigen Rathauses stand, wurde 
mittels Rolfzügen das vom Lande hereingeführte Ge¬ 
treide im Magazin verstaut. Eber nicht nur der 
Hauptplatz und die zahlreichen Einftehrgafthäufer 
weifen in die Zeit regen Handels zurück. Buch in 
der Bauart der Häuser zeigt sich deutlich der süd¬ 
liche Einfluß, für den die Innroafferftraße ein ver-
	        
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