Volltext: Die Stadt Braunau a. Inn und ihre Umgebung

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los aneinander. Die „ait=Braunauer"=Bürgerftube 
stammt in den Grundzügen aus der ersten fjälfte 
des 19. Jahrhunderts. Mit ihren zwei Musikinstru¬ 
menten, einem hübsch eingelegten Klavier und 
einem Spinett, kann sie uns vielleicht das Musik¬ 
zimmer eines Chorregenten oder eines musikliebenden 
Schulmeisters vorstellen. Unseren Blick nimmt aber 
vor allem der wunderhübsche, epheuumfponnene 
Erkerraum gefangen. Zur Mittagszeit fluten durch 
alte Butzenscheiben die Sonnenstrahlen auf den Näh¬ 
tisch, an dem wir nur die eifrige Hand vermissen, 
die in emsiger Geschäftigkeit ihre arbeit tut. Haben 
wir uns in die eigenartige Stimmung, die den Raum 
beherrscht, hineingelebt, dann halten wir weitere 
Umschau. Recht passend stellt sich ein brauner Schub- 
ladhaften mit Huffatz in den Raum; feine schön ge¬ 
schwungenen Flächen und Linien erfreuen unser kluge. 
Liebet dem Flügel, neben dem wir ein altes, ge¬ 
schnitztes Notenpult aus dem Stifte Ranshofen nicht 
übersehen dürfen, ist unter den zahlreichen Bildern 
ein Gemälde recht hübsch, wohl das beste im Heimat- 
hause. Oer Männerkopf entstammt der wende des 
18. Jahrhunderts; er wurde von der Salzburger 
Malerin Barbara Kraft geschossen. Schön ist der 
mächtige, braune Rachelofen, neben dem ein alter, 
ledergepolfterter Lehnstuhl ein warmes, lauschiges 
Plätzchen dem gewährt, der den weifen unseres 
Meisters lauschen will. Die alte Holztruhe mit hüb¬ 
schen Schnitzereien hat sich unser Schulmeister aus 
dem fände hereingebracht. Sie entstammt dem 
Jahre 1624 und war vordem in einem Bauernhause 
der Pfarre Handenberg. Die beiden größeren Ge¬ 
mälde über der Truhe stellen die Voreltern des Kauf¬ 
mann Schüdl dar, in deren hübschen Patrizierhaufe 
Napoleon fein (Quartier hatte. Horch, da schlägt von 
der Wanduhr die 11. Stunde. Ein wundervolles 
kling-klang erfüllt den Raum. Das herrliche Schlag¬ 
werk verlockt uns, die feiten schöne Stubenuhr etwas 
eingehender zu besichtigen. Noch ein kurzer Blick in 
die Küche. Neben dem offenen Herde mit geschwärz¬ 
tem Rauchabzug steht eine eigenartige Maschinerie,
	        
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