Volltext: Höhlen im Dachstein und ihre Bedeutung für die Geologie, Karsthydrographie und die Theorien über die Entstehung des Höhleneises

Die Landfriedhöhlen. 
Von Ingenieur Hermann Bock. 
Vom Koppenwinkel führt unterhalb der Riefenwände des Koppen (1811 Meter) und 
des Rubenkogels (1667 Meter) ein aussichtsreicher Filmsteig in 3 Stunden zur Land¬ 
friedalpe empor. Landfried - das ist der richtige Name für diese trauliche, weltabgefchlof- 
fene Stätte, wo nur das Läuten der Kuhglocken ertönt und das Saufen des Windes 
hörbar wird, wenn er auf den öden Karenfeldern des Hirfcbberges und Hageneckes fein 
loses Spiel treibt. Keines Bächleins Rauschen durchbricht die Stille, die Wasser find ver¬ 
siegt, tief unten im Schoße des Berges donnern sie durch wilde Schächte und Klüfte und 
fallen von Stufe zu Stufe in schäumenden Kaskaden, die noch keines Menschen Fluge 
gesehen, oder schleichen durch schauerliche Siphone, wo Nacht und Grauen wohnt, in 
die kein Sterblicher je Einblick erhalten wird. 
Unmittelbar hinter den Filmhütten fällt am rechten Talhang eine etwa 50 Meter 
hohe Felsmaffe mit zahlreichen Höhlenöffnungen auf. Besonders die am südlichsten ge¬ 
legene Höhle hat ein verheißungsvoll schwarzes Portal, doch nur in sehr schwieriger 
Kletterarbeit ist es möglich, zu ihr zu gelangen. Und welcher Lohn wird für die harte 
Mühe zuteil? Kaum 10 Meter ist sie lang, dann reichen die gestürzten Gesteinsmaffen 
bis zur Decke und hindern jedes Fortkommen. Das Portal selbst ist 5 Meter breit und 
3 Meter hoch. 
In der Mitte des Kogels find noch zwei größere Öffnungen zu bemerken, von 
welchen die eine einen hohen Eingang besitzt, 5 Meter lang ist und sich nach Süden 
wendet. Der Aufstieg zu ihr führt über eine schiefe Platte und einen exponierten Pfeiler. 
Die andere Öffnung ist 8 Meter lang, niedrig, enthält Lehm und es muß zu ihr durch
	        
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