Volltext: Höhlen im Dachstein und ihre Bedeutung für die Geologie, Karsthydrographie und die Theorien über die Entstehung des Höhleneises

38 s>s>e>s>s>s>s>s>s>s>s>s>s> Zur Flora der Dacbstein=Riefenböble. s>s>e>s>s>s>s>s>s>s>s>s>s>s>s> 
CURIALIS PERENNIS, DAPHNE MEZEREUM, SAMBUCCUS RACEMOSUS, ERICH CHRNEH, POLYGONA- 
TUM OFFICINHLE U. a. M. 
Innerhalb des 5 Meter breiten und zirka 3 Meter hoben Höblentores, in welchem 
jetzt ein Steinmauerabschluß mit einer eisernen Gittertüre steht, zeigt sich ungefähr hin¬ 
sichtlich der Höhlenflora jenes Bild, welches sich in anderen Höhlen erst dort einstellt, wo 
gänzlicher Lichtmangel herrscht. — Wir sehen ein Durcheinander von Felstrümmern mit 
einem grünlichen und bläulichen Hinflüge, welcher sich auch auf den Felsen in der 
Kreidelucke bei Hinterstoder und in völliger Dunkel¬ 
heit in der Scbellenberg=Eisböble findet und welcher 
sich als Hlgenanfiedlung erwies, wie später folgt. Hin¬ 
gegen haben wir nach Durcbscbreitung des Einganges 
zum Eiskeller eine reiche grüne Höhlenflora, bestehend 
aus zahlreichen Moosen, einzelnen Farnen und Fügen, 
letztere auch in dem im Sommer gesammelten Schmelz¬ 
wasser, während Flechten sich wohl vor dem Höhlen¬ 
eingange der Riesenhöhle, im Eiskeller aber nicht 
zeigten. Möglich, daß dennoch welche vorkommen und 
daß wir die Flufmerksamkeit zu sehr der »Moosaus- 
stellung« daselbst zuwendeten. Die freie Lage sowohl 
und der minder steile FIbfall, als auch der Umstand, 
daß der Höhleneingang groß ist, sonach namentlich in 
den Sommermonaten verhältnismäßig viel Licht ein¬ 
läßt, sowie das fortwährende Hbtropfen von Wasser 
von der Decke des Eiskellers auf den sandigen, mit 
Felstrümmern bedeckten Boden, ermöglichen hier eine 
reiche Moosflora sowie auch das Vorkommen von LY8- 
TOPTERIS MONTANA und RE6IH sowie von CYSTOPTERIS 
FRAGILIS und EUFRAGILIS außer ARHBIS ALPINA auch 
noch bis auf 6 Meter Entfernung vom Eingang, wobei 
Arabis blühend und cystopteris regia fruchtend 
angetroffen wurde. Photometrische Messungen vormittags zwischen 9 und 10 Uhr werden 
daher, da eben damals die Eishöhle im Schatten lag, während sie auch im Oktober noch 
zeitweise, wenn auch nicht direkt Sonnenstrahlen, so doch bedeutend stärkere Belichtung 
erhält, keine verläßlichen Hnhaltspunkte über den Lichtgenuß, insbesonders der so nabe 
dem Eingänge befindlichen Pflanzen, geben. 
Weiterhin, über 6 Meter Entfernung vom Eingänge, zieht sich am Boden ein Tep= 
pich von Moosen hin, welche sämtlich ohne Sporogone (Fruchtkapseln) angetroffen wur¬ 
den. Zum Teile find auch die Felstrümmer mit Moosen bedeckt. Die Lichtintensität am 
unteren Teile dieses Moosteppiches, 10 Meter vom Eingänge entfernt, betrug zwischen 
V2IO und 3/U0 Uhr vormittags '/»» bis '/60 und nahm tiefer hinab rapid ab. In dieser 
eben damals vorfindlicben Lichtstärke finden sich an Moosen, soweit dieselben ohne Spo- 
B haarfeines, sehr kleines Höhlenmoos 
(etwa 50fach vergrößert),* 
C oberster Teil desselben (noch stärker 
vergrößert), 
H ein Blatt dieses Mooses, geschlossen, 
mit Membranüberzug, 
D u. E Blattformen anderer Höhlenmoose.
	        
Waiting...

Nutzerhinweis

Sehr geehrte Benutzerin, sehr geehrter Benutzer,

aufgrund der aktuellen Entwicklungen in der Webtechnologie, die im Goobi viewer verwendet wird, unterstützt die Software den von Ihnen verwendeten Browser nicht mehr.

Bitte benutzen Sie einen der folgenden Browser, um diese Seite korrekt darstellen zu können.

Vielen Dank für Ihr Verständnis.