Volltext: Höhlen im Dachstein und ihre Bedeutung für die Geologie, Karsthydrographie und die Theorien über die Entstehung des Höhleneises

Der im September 1911 entdeckte Teil der Dachstein-Mammuthöhle. 
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ALTER STROMLflUF PslLHEO^TRstUn 
POM OHNE NAMEN 
MITTERNACHTS POM 
POMPERVEREINIGUNG 
QU EILE 
Die einfachen Pfeile bezeichnen das Sohlengefälle, die gefiederten Pfeile die Windrichtung. 
EINGANG 
EISENERZMfllLE 
MAXZJ TAD 
I. Windstollen und alter Stromlauf Palaeotraun. 
(Nach dem Originale von Toni Hoenig.) 
I eiserfüllter Schluf, welcher zwei etwa 1 Meter hohe Stufen und zwei Gang¬ 
erweiterungen aufweist. 2 zwei Kletterstellen, zusammen etwa 10 Meter hoch. Sie 
münden gerade über 3, einem blinden Gang, welcher an seinem. Ende durch starke 
Eisbildung verstopft ist, in 4, den neuen Dom I (Dom der Vereinigung). In diesem 
befindet sich (5) ein Eissee und (6) eine Eissäule, Hinter letzterer führt (7) ein eis¬ 
erfüllter Gang in (8) den dreiteiligen Abgrund und durch diesen zum Riesentunnel 
empor. (Der steil über Eis nach abwärts führende Gang 6 endet mit einem durch Eis 
und Eiswasser abgeschlossenen Siphon, die Verbindung zum dreiteiligen Abgrund 
bildet der Gang 3, welcher nicht ganz mit Eis verschlossen ist, sondern nur eine 
starke Verengung aufweist. [Hanna Bock.]) Aus diesem führt auch noch (9) eine 
Verbindung in den neuen Dom I; 10 eine etwa 10 Meter hohe Kletterei über große 
Blöcke vermittelt den Abstieg. 
II bis 21 sind die neuentdeckten, aber nicht bis ans Ende erforschten Wind¬ 
stollen. Ein Schluf (11) fährt in einen steilen, hohen Gang mit lehmigem Boden. 
Bei 12 ist eine etwa D/g Meter hohe Felsstufe, die in einen blinden Seitengang führt, 
bei 13 eine 2 Meter hohe, einfache Kletterstelle, bei 14 eine Stufe, bei 15 steile, 
lehmbedeckte Platten, über welche man absteigend zur Fortsetzung der Windstollen 
gelangt, welche hier eine Schleife beschreiben. 16 ist ein 10 Meter tiefer Abbruch, 
der unpassierbar ist und durch den Gang 17 umgangen wird. 18 und 19 sind leichte 
Kletterstufen, 20 ein sehr steil ansteigender, mit grobem Blockwerk erfüllter Gang, 
in dessen Boden sich einige tiefe Spalten öffnen. 21 stellt eine vermutliche Verbin¬ 
dung der nicht weiter verfolgten Abzweigungen dar. (Diese Gänge führen zu einer 
tiefen Bergspalte, in welche Steine etwa 2V2 Sekunden frei hinabfallen (30 Meter) 
und etwas weiter zu einem 10 Meter tiefen, brunnenartigen Schacht, aus welchem 
die Luft mit großer Geschwindigkeit emporsteigt. In der Tiefe sieht man die Fort¬ 
setzung der Gänge. In einem seitlichen Felsspalt hört man Wasser rauschen. [In¬ 
genieur Hermann und Hanna Bock, August 1912.]) 
Zurückkehrend verfolgt man 22 bis 25 die windstillen Gänge, welche, da sie 
sehr steil und plattig sind, von 22 bis 23 besser links in engen Schlafen durch¬ 
klettert werden. 24 ist ein blinder Seitengang, 25 ein 20 Meter langer, aber kaum 
einen halben Meter hoher Schluf, mit Eis erfüllt. 
Vom neuen Dom I (Dom der Vereinigung) aus steigt man über die etwa 
6 Meter hohe (26) Sedimentwand hinab, an (27) einigen Eispfützen vorbei, steil zu 
(28) der etwa 8 Meter hohen Felswand, über diese in (29) den Dom II (Dom ohne 
Namen) mit prächtigem Eisgebilde und einer Quelle. An diesen Dom schließen sich 
ungeheure Hallen und Tunnels, so (30) ein gewaltiger, hoher Dom (Mitternachtsdom), 
aus dem man über (31) mächtige Blöcke steil die weitere Fortsetzung erreicht, die 
schließlich mit einer rücklaufenden Schleife endet (Halle der Vergessenheit). (Zwischen 
Dom ohne Namen und Mitternachtsdom befindet sich links über einer 2 bis 4 Meter 
hohen Wand eine Öffnung zu einer tropfsteingeschmückten Galerie und einem Quell¬ 
gang. Die Galerie mündet absteigend wieder in den Dom ohne Namen über einer 
6 bis 7 Meter hohen Wand. Vom Mitternachtsdom ausgehend erreicht man in 
schwieriger Kletterei die „Arkadenkluft“ und von dieser aus etwa 500 Meter weit 
nach NO führende Gänge, an deren Ende Schmetterlinge und Fledermausguano ge¬ 
funden wurde, wodurch die Nähe des Tages erwiesen ist. [Ingenieur Hermann und 
Hanna Bock, Alexander Mörk von Mörkenstein, August 1912.]) 
II. Verfallene Burg. 
at bis a3 sind plattige Aufstiegschächte, teilweise vereist, welche zum an¬ 
steigenden Gang b mit Konglomerat- und Sandsteinresten führen. Bei c zweigen steil 
emporführende Gänge und Stollen ab, bei d erweitert sich der Gang labyrinthartig, 
um an zwei Stellen mit Überhängen zu einer größeren Halle (e) abzubrechen, in 
welcher sich zahlreiche Stufen von Brauneisenerz finden (Brauneisenerzhalle). Ein 
enger Schluf (f) führt in eine Kammer (g) mit einem glatten Kamin (h) und einer 
schutterfüllten Kluft (i). 
MAILE 
PER 
VERGESSENHEIT 
Jänner 1912 
l-crwi
	        
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