Volltext: Höhlen im Dachstein und ihre Bedeutung für die Geologie, Karsthydrographie und die Theorien über die Entstehung des Höhleneises

Die Koppenbrülterböbte bei Obertraun. 
Von Georg Labner. 
Der kleine Ort Obertraun am südöstlichen Ufer des Hallstättersees wird in der Geschichte 
der heimatlichen Höhlenforschung einen bleibenden Namen haben, da er dank feiner 
zentralen Lage zum Höhlengebiete an der Nordseite des Dachsteingebirges für fast alle im 
weiteren geschilderten Expeditionen als Standquartier ausersehen war und sozusagen den 
Ausgangspunkt der neuen Epoche in Oberösterreich bildete. 
Von dem reizend gelegenen Orte aus führt eine Fahrstraße entlang der Bahnstrecke 
in östlicher Richtung bis zur Koppenbrücke, übersetzt auf dieser den Traunfluß und wendet 
sich dann, nachdem sie etwa hundert Meter Höhe am gegenüberliegenden Westabfalle des 
bewaldeten Koppenberges überwunden bat, in nordöstlicher Richtung gegen Aussee. An 
Stelle dieser mitunter zum einfachen Feldwege herabsinkenden Kommunikation ist eine 
solide Straße geplant, deren Bau im nächsten Jahre beginnen soll. Nördlich der Koppen¬ 
brücke fließt die Traun in einem engen, felsigen und landschaftlich großartigen Teile, dessen 
steilen Hängen mühsam die Babnstraße abgerungen wurde. 700 Meter stromaufwärts von 
der Koppenbrücke am orograpbifcb rechten Ufer der Traun taucht die Eisenbahnlinie 
mittels eines Tunnels in die Bergwand, um gleich nach dem Heraustreten den Fluß mittels 
Eisenbrücke zu übersetzen. 
Gegenüber dem erwähnten Tunnel öffnet sich an dem felsdurchsetzten Waldhange 
ein imposantes Höhlenportal, dessen Höhenlage annähernd die Mitte zwischen dem Flusse 
und der obenfübrenden Straße nach Aufsee hält. Dieses Felsportal, welches den oberen 
Beginn einer wildromantischen, mit kolossalen Felstrümmern erfüllten und jäh zur Traun 
niederstürzenden Schlucht bildet, ist der Eingang zu der am längsten bekannten Dachstein- 
höhle - dem Koppenbrüller.* 
Dieser sonderbar klingende, seit urdenklicben Zeiten in Gebrauch stehende Name 
bängt mit merkwürdigen hydrographischen Erscheinungen zusammen, die zeitweise in und 
* Georg Labner, Die Koppenbrülterböbte bei Obertraun, »Der Naturfreund«, XIV. Jahrgang, 1910, 
Heft 10, Seite 231 (mit einem Plan und neun Bildern) ebenso »Führer durch die Koppenbrülterböbte«, Linz 1910.
	        
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